Lebendige Geschichte und Bildung für Burkina Faso

Hillesheim/Kell am See · Dittmar Lauer aus Kell am See und der Hillesheimer Solidaritätskreis Westafrika sind die Respekt!-Sieger im Monat April.

 Götz Krieger, Michael Simonis und Karl-Wilhelm Simonis (von links) lenken den Solidaritätskreis. Foto: Verein

Götz Krieger, Michael Simonis und Karl-Wilhelm Simonis (von links) lenken den Solidaritätskreis. Foto: Verein

Foto: Herbert Thormeyer (doth) ("TV-Upload Thormeyer"
 Dittmar Lauer ist Experte für regionale Geschichte. Foto: Herbert Thormeyer

Dittmar Lauer ist Experte für regionale Geschichte. Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth) ("TV-Upload Thormeyer"

"Das hätte ich nicht gedacht", staunt Dittmar Lauer. Der Heimatforscher aus Kell am See ist Monatssieger beim Respekt-Ehrenamtspreis im April geworden. Den 79-Jährigen erstaunt das umso mehr, denn: "Die jungen Leute haben heute doch alle ein Internet-Netzwerk, mit dem viele Menschen gleichzeitig erreicht werden können."

Doch anscheinend ist die Institution Dittmar Lauer bekannter und beliebter, als sich der Kandidat selbst bewusst ist. "Es ist ein Ansporn, weiter die Vergangenheit zu erforschen", freut sich Lauer und empfiehlt: "Bis ins hohe Alter geistig aktiv zu bleiben hält fit." Das könne er nur jedermann raten. Dittmar Lauer schafft mit seinen Forschungen, die er in Aufsätzen und Büchern festhält, bleibende Werte für die kommenden Generationen. Er selbst ist ein wandelndes Archiv, besonders was das dunkle Kapitel der Hexenverbrennungen angeht, dem er ein eigenes Museum gewidmet hat.

Der Vizepräsident des Solidaritätskreises Westafrika e.V. aus Hillesheim, Götz Krieger, hat ebenso wenig mit dem Monatssieg gerechnet wie Lauer. "Au! Klasse!" ist seine Reaktion. Diese gute Nachricht werde er mit seinen Mitstreitern gleich nach Burkina Faso melden, wo sich bestimmt viele Menschen freuen. Sie profitieren unmittelbar, denn bis 2018 wird der Verein 164 Grundschulen und 206 Collèges für 18 Millionen Euro in diesem Land gebaut und für über 135 000 Kinder neue Schulplätze geschaffen sowie etwa 150 Brunnen gebohrt haben.

"Wir bauen auch billiger als der Staat", erklärt Krieger. Das Spendengeld, von dem sich der Solidaritätskreis durch den Monatssieg noch mehr erhofft, fließe bestimmt nicht in fremde Taschen. Außerdem seien diese Schulen besser ausgestattet und besser belüftet. Immer helfen Einheimische beim Bau mit, die damit begreifen, dass es ihr Projekt ist.
Dass in Burkina Faso ganz andere Verhältnisse herrschen, macht Krieger an einer Zahl fest: "Da können in einer zweiten Klasse der Grundschule schon mal 146 Kinder sitzen." Aber es gebe immer noch zu viele Kinder und viel zu wenig Schulen in Burkina Faso. Im September fliegt Krieger wieder hin, um den Stand der laufenden Arbeiten zu überprüfen und neue Projekte vorzubereiten.

Im April stimmten 876 Leser ab. Die Gewinner-Gruppe in der Jahresabstimmung erhält ein Preisgeld in Höhe von 5 000 Euro für ihr ehrenamtliches Engagement.

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