Sieger im Monat August, Kategorie Einzelkandidaten: Berthold Staudt aus Morbach

Laudator: Thomas Zeller"Sehr geehrte Damen und Herren, wenn Sie sich für Heimatgeschichte oder Ihre eigenen Wurzeln suchen, dann kann Ihnen dieser Mann helfen: Berthold Staudt aus Morbach. Seine Veröffentlichungen sind Standardwerke in der Einheitsgemeinde.Ein Buch, auf das er besonders stolz sein kann: die Morbacher Chronik.

 Berthold Staudt (links) aus Morbach mit Laudator Thomas Zeller

Berthold Staudt (links) aus Morbach mit Laudator Thomas Zeller

Foto: Klaus Kimmling/Rainer Neubert

Auf 600 Seiten beschreiben Berthold Staudt und seine Mitautoren Hermann Bohn, Hermann Catrein und Fritz Schellack darin die Geschichte und die Entwicklung der Gemeinde, von der Vor- und Frühgeschichte an. Aber es gibt auch Kapitel zu Kirchen- und Schulgeschichte, zu den Mühlen, zu Handel, Handwerk und Gewerbe, zu Vereinen und Verbänden. Zudem haben sie rund 1800 Fotos zusammengetragen und auf eine DVD gebrannt, die der Chronik beiliegt. Fünf Jahren lang, von 2007 bis 2012 haben die Autoren und ein etwa zehnköpfiges Helferteam daran gearbeitet.

Berthold Staudt hat auch bei der Entwicklung des historischen Rundgangs in Morbach mitgeholfen. Dieser wurde im April eröffnet, hat bis zu 33 Stationen und ist je nach Route drei oder fünf Kilometer lang. Dazu hat er ein Faltblatt erarbeitet, das bei der Tourist-Information im Rathaus, in Geschäften und Gaststätten erhältlich ist. Und er hat die Texte für die Infotafeln verfasst.

Das geschichtliche Wissen des lebenden Heimatlexikons beschränkt sich aber nicht nur auf Geschichte. Berthold Staudts Ahnenforschungen reichen bis vor den 30-jährigen Krieg, der von 1618 bis 1648 stattfand. Eines seiner jüngsten Werke ist das "Familienbuch St. Laurentius Morbach-Morscheid 1798 bis 1900", das im Februar vergangenen Jahres veröffentlicht wurde. In ihm sind mehr als 8350 Personen in rund 2100 Familien der katholischen Pfarrei mit den Filialen beziehungsweise Orten Gutenthal, Hoxel, Riedenburg, Wolzburg und Thranenweier aufgezeichnet. Bereits 2005 hatte Berthold Staudt mit der Arbeit an dem 480 Seiten starken Buch begonnen - unterbrochen allerdings durch die Arbeiten an der Morbacher Chronik.

Weshalb sich Berthold Staudt mit der Historie beschäftigt? Weil er der Überzeugung ist, dass die Beschreibung der Vergangenheit wichtig ist, um die Gegenwart besser zu verstehen. Das helfe, die gleichen Fehler nicht noch einmal zu machen, meint er. Und für die Ahnenforschung gelte: "Wenn man nicht weiß, woher man kommt, weiß man auch nicht, wohin man gehen soll."

Wohin er gehen soll, das weiß Berthold Staudt ganz genau. Schließlich ist er Wanderwart im Hunsrückverein. Und als solcher plant er Wandertouren und zeigt den Gästen die besonderen Reize seiner Heimat - historisches Hintergrundwissen inklusive.

Sehr geehrtes Publikum, begrüßen Sie mit mir den Respekt-Gewinner aus dem August: das lebende Heimatlexikon Berthold Staudt aus Morbach."

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