Rot, Schwarz, Weiß: Die neuen Brautkleider

Köln (dpa/tmn) · 2011 wird das Jahr der mutigen Bräute. Zumindest, wenn es nach den Designern geht. Denn die Kreativen haben für ihre aktuellen Brautmoden-Kollektionen in den Farbtopf gegriffen.

Die modische Braut trägt zur Vermählung dieses Jahr eine Robe in Creme, abgesetzt mit Details oder Accessoires in Schwarz oder Rot. Hochzeitskleider in reinem Weiß sieht man immer seltener. Dagegen sind Roben in sämtlichen Cremetönen im Kommen. „Von Kristall über Elfenbein-Töne bis hin zu einem pudrigen Rosé - cremige Weiß-Töne sind 2011 weiterhin in“, sagt Hannelore Schulte, Geschäftsführerin eines Fachgeschäfts für Braut- und Abendmode in Köln.

Die hautschmeichelnden Cremetöne lassen sich wunderbar mit Schwarz kombinieren. Auf diesen Trend setzt beispielsweise das Label Justin Alexander. Modelle mit langem, schwarzem Mantel sind ebenso ein Hingucker wie schwarzes Kontrastfutter, Stickereien oder ein abgesetztes Bustier. Wer nicht ganz so mutig ist, kann auch zu dunklen Accessoires wie langen Handschuhen oder Gürtel greifen - das Atelier Aimee macht es vor. Wer dagegen auffallen will, greift zum komplett schwarzen Brautkleid zum Beispiel von Ladybird.

Die Farbe Rot taucht zwar Jahr für Jahr bei den Designer-Brautkleidern auf - 2011 ist die Vielfalt aber besonders groß. Orea Sposa verziert eine Robe in Meerjungfrauen-Linie mit sanften rosa Blüten, während Creations of Leijten zu Accessoires in Aubergine und Violett greift und Vera Bride ein Kleid in Knallrot präsentiert. Der Vorteil von farbigen Brautkleidern ist, dass diese auch zu anderen Gelegenheiten nochmal getragen werden können. „Der Trend geht zu Kleidern, die nicht nur zur Hochzeit passend sind“, erläutert Ursula Schäfer-Wirth aus Trier, Modedesignerin und Mitglied im Verband Deutscher Mode- und Textildesigner.

Doch auch, wer sich für ein weißes oder cremefarbenes Kleid entscheidet, kann auffallen - und zwar durch raffinierte Schnitte. Häufig wird die Taille stark betont. „Bis zur oberen Hüfte sind die Kleider eng anliegend und unten leicht ausgestellt“, erklärt Claudia Wirtz, Brautmodenberaterin in einem großen Brautmodenhaus in Kerpen in Rheinland-Pfalz. Bräute, die sich bei ihrer Hochzeit wie eine wahre Prinzessin fühlen möchten, haben 2011 eine enorm große Auswahl. Roben mit weit schwingenden Röcken, unterlegt mit Tüll, Taft und Chiffon, hochgetufft und wolkengleich, bestickt mit Perlen und funkelnden Strasssteinchen finden sich in sämtlichen Kollektionen.

Etwas weniger verspielt als der Prinzessinnen-Look, aber nicht weniger royal sind die Kleider, die aus der Braut eine Königin machen. Sie ähneln in ihrer klassisch-schlichten Eleganz dem Kleid, das Kronprinzessin Victoria von Schweden bei ihrer Hochzeit trug, lassen sich jedoch mit aufsehenerregenden Accessoires kombinieren. Victoria tat dies mit einer fünf Meter langen, seidenen Schleppe.

Schlichte, schnörkel- und zeitlose Modelle haben fast alle Designer in ihrer aktuellen Kollektion. Mode de Poll peppt mit Raffungen auf, Lilly kreiert mit einer langen Korsage einen Kontrast zum wolkigen Rock. „Der Trend geht eindeutig zu weichen Stoffen wie Chiffon oder Satin“, ergänzt Schäfer-Wirth. Doch es geht auch anders. Rembo Styling setzt auf Crash-Stoffe in sämtlichen Farbtönen, die sich an der aktuellen Mode orientieren.

Inspiration aus der Antike haben sich die Designer von Pronovias geholt. Elemente wie Raffungen, Asymmetrie, Schärpen und Bordüren erinnern an Gewänder antiker Göttinnen. Auch andere Designer präsentieren Kleider mit klassischen Faltendrappierungen und einer sehr femininen Kombination aus modernen und antiken Elementen.

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