Alle Augen auf Zidan

Mainz/Kaiserslautern · Im brisanten Nachbarschaftsduell treffen am Samstag (15.30 Uhr, Coface-Arena, sky) die rheinland-pfälzischen Bundesligisten FSV Mainz 05 und 1. FC Kaiserslautern aufeinander. Während die Landeshauptstädter mit einem Sieg den Anschluss ans gesicherte Mittelfeld finden könnten, geht es für die Pfälzer ums sportliche Überleben.

Mainz/Kaiserslautern. Geheimtraining zwei Tage vor dem Knüller bei den Nullfünfern: Schotten dicht für Kiebitze hieß es am Donnerstag auf dem Trainingsgelände des 1. FC Kaiserslautern bei der Vorbereitung auf den Samstag im neuen "Wohnzimmer" der Nullfünfer. Was den Roten Teufeln am Bruchweg nie gelang, wollen sie beim ersten Besuch in der neuen Heimstatt des selbst ernannten Karnevalsvereins nachholen: den ersten Bundesliga-Sieg auf Mainzer Boden.
"Wir werden die ganze Woche über begleitet, da tut so eine Übungseinheit nur unter uns ganz gut", versuchte Coach Marco Kurz die Vorbereitung hinter verschlossenen Türen herunterzuspielen.
Der Bedeutung der Partie sind sich alle, nicht nur der Trainer, im Umfeld des Tabellen-16. bewusst. "Ein Derby ist die richtige Gelegenheit, um den Bock umzustoßen. Da kann ein Sieg die Basis für die Wende sein", sagte Lauterns Mittelfeldspieler Pierre de Wit im Gespräch mit dem TV. "In solchen Spielen können wir uns mit einem Sieg zusätzlichen Rückenwind holen."
Kurz: Haben langen Atem


Fast noch mehr als die Aktiven fiebern die Fans der Partie entgegen. Das den Gästen zustehende Kartenkontingent ist seit Wochen vergriffen. Mit etwa 4500 Gäste-Fans wird mit proppenvollem Haus (34 000 Besucher) gerechnet.
Im Schneckenrennen am Tabellenende sind die Lauterer inzwischen auf dem Niveau Freiburg/Augsburg angekommen. Das Schluss-Trio weist jeweils 18 Punkte auf. "Wir haben einen wahnsinnig langen Atem auf unserem Weg zum Ziel Klassenerhalt", verkündet unentwegt FCK-Coach Marco Kurz.
Ein ganz besonderes Spiel wird die Partie auf Mainzer Seite für Adam Szalai sein. Genau 392 Tage ist es am Samstag her, dass sich der Stürmer der 05er beim Zusammenprall mit FCK-Torwart Tobias Sippel das Kreuzband riss. Nach langem Leidensweg wird er heute gegen den damaligen Gegner zumindest im Kader, wenn nicht sogar in der Startformation stehen. Doch wie sein Lauterer Kollege gibt sich Mainz-Trainer Thomas Tuchel bedeckt: "Die Vorbereitung auf ein Spiel und die Aufstellung mache ich nicht davon abhängig, wo das Trainingsgelände und das Stadion des Gegners stehen."
Noch mehr als auf Szalai setzen die Anhänger des Tabellen-13. auf Rückkehrer Mohamed Zidan. Der Ägypter möchte im vierten Spiel nach seiner zweiten Rückkehr an den Rhein seinen vierten Treffer erzielen. Kopfzerbrechen macht diese Ansage den Lauterern nicht: "Die Zeiten von Manndeckung sind vorbei. Aber wir werden uns etwas einfallen lassen."
Für die Ordnungshüter bedeutet die Begegnung nur fünf Tage nach dem Rosenmontag erneut Schwerstarbeit. Bei der Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln herrscht Getränkeverbot. In den Sonderzügen aus Kaiserslautern sind Glasflaschen und Getränkedosen verboten. Besuchern aus der Region, die mit dem Auto anreisen, wird dringend empfohlen, den P&R-Service am Messegelände zu nutzen. Der Weg dorthin ist an den Autobahnen A 60 und A 63 ausgeschildert.

Extra

Personal: Der 1. FC Kaiserslautern muss weiter ohne die verletzten Alexander Bugera (Fußprellung) und Itay Shechter (Zerrung im Oberschenkel) auskommen. Dagegen hofft Trainer Marco Kurz auf den Einsatz des Dänen Leon Jessen. Der Torschütze beim 1:2 gegen Mönchengladbach plagt sich mit einem lädierten Zeh. Die Mainzer müssen wohl auf Kapitän Nikolce Noveski verzichten. Der Abwehrspieler zog sich beim 1:1 am Samstag in Hoffenheim eine Oberschenkelverletzung zu. jüb

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