Alter Hase und...

TRIER. Er war nicht nur auf den Sportplätzen im Kreis Trier-Saarburg ein bekanntes Gesicht: Gerd Ludes vom SV Mehring war insgesamt 21 Jahre lang als Schiedsrichter unterwegs, zuletzt in der Rheinlandliga. In diesem Sommer hat der 40-Jährige die Pfeife in die Schublade gelegt.

Herr Ludes, gibt es Spiele, an die Sie sich besonders gerne zurückerinnern?Gerd Ludes: An die allermeisten Spiele erinnere ich mich gerne zurück, weil sie mit unterschiedlichen positiven Dingen verbunden sind. Zum Beispiel Spiele mit einer großen Zuschauerkulisse, entscheidende Spiele, Derbies oder Spiele mit prominenter Beteiligung. Gibt es auch negative Erlebnisse, die haften geblieben sind?Ludes: Die Spiele, bei denen man mit sich selbst nicht zufrieden war, vergisst oder - besser gesagt - verdrängt man schnell. Sie sind aber sehr wertvoll, da man aus ihnen den größten Lerneffekt erzielt. Was konnten Sie aus Ihrer langjährigen Tätigkeit als Schiedsrichter persönlich für sich mitnehmen?Ludes: Man erlernt Fähigkeiten und Eigenschaften, die man im Leben ständig braucht. Zum Beispiel Entscheidungen zu treffen und zu ihnen zu stehen, mit Menschen umzugehen und sie einzuschätzen. Man lernt Land und Leute kennen, und es haben sich im Laufe der Zeit viele persönliche Freundschaften entwickelt. Wie hat sich aus Ihrer Sicht die Tätigkeit des Schiedsrichters in den vergangenen 20 Jahren verändert?Ludes: Die Disziplin der Mannschaften ist eine andere geworden. Die Entscheidungen des Schiedsrichters werden mehr diskutiert und hinterfragt. Deshalb entscheiden das Auftreten und Verhalten des Schiedsrichters sehr oft über eine gute oder schlechte Spielleitung. Was würden Sie den jungen Schiedsrichtern von heute mit auf den Weg geben?Ludes: Zunächst einmal kritisch zu sich selbst zu sein - aber auch nicht nach dem ein oder anderen schlechten Spiel die Flinte ins Korn zu werfen. Es ist wichtig, aus den Fehlern zu lernen und permanent an sich und seiner Leistung zu arbeiten. Werden Sie selbst noch weiterhin Kontakt zum Fußball haben?Ludes: Den Kontakt zum Fußball und zum Schiedsrichterwesen wird es sicher weiterhin geben. Ich weiß aber noch nicht, wie und in welcher Form. j Das Interview führte unser Mitarbeiter David Bittner.

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