Am liebsten "Spielen"

Hey, liebe Kinder! Ich bin's, euer Lucky! Heute habe ich die interessanten Ergebnisse einer Umfrage mit Kindern mitgebracht. Das Spannende: Die Umfrage wurde in Ecuador gemacht, einem Land in Südamerika, das zwischen Kolumbien und Peru liegt.

 Das sind Nathaly, Jefferson, Byron und Brayan (von links), die im ecuadorianischen Regenwald spielen. Foto: Mathias Krisam

Das sind Nathaly, Jefferson, Byron und Brayan (von links), die im ecuadorianischen Regenwald spielen. Foto: Mathias Krisam

Seit mehr als einem halben Jahr lebt dort in Puerto Quito auch Mathias Krisam aus Schweich-Issel.

Der junge Mann hat im letzten Jahr Abitur gemacht und unterrichtet unter anderem Schulkinder.

Mathias hat also eine Umfrage mit Schulkindern gemacht, sie waren durchschnittlich elf Jahre alt. Hier einige der Ergebnisse: Die befragten Kinder in Ecuador haben drei bis vier Geschwister, manchmal gab es auch Familien mit bis zu 13 Kindern. Vier von fünf Kindern in Ecuador haben kein eigenes Zimmer, sondern müssen es sich mit durchschnittlich drei Personen teilen - oft auch das Bett. Ungefähr die Hälfte der Familien der Kinder hat kein eigenes Bad im Haus, dafür besitzen die Familien so gut wie alle einen Fernseher oder zwei. Mehr als die Hälfte der befragten Kinder arbeitet nach der Schule. Damit ist aber nicht etwa gemeint, den Müll rauszubringen oder den Geschirrspüler auszuräumen (den gibt es nämlich fast gar nicht in Ecuador). Sondern sie arbeiten richtig in der Landwirtschaft.

Als liebste Freizeitbeschäftigung geben die Schüler "Spielen" an. Musik hören, Instrumente spielen oder Lesen wie in Deutschland haben fast keine Kinder angegeben. Das hängt auch damit zusammen, dass die Kinder in Ecuador kein geplantes Freizeitangebot haben. Deshalb haben viele auf die Frage, was sie denn nach der Schule machen, einfach so geantwortet: "Nada!" Also: "Nichts!" Die allermeisten Kinder finden Schule besser als Ferien. Kein Wunder, schließlich bedeutet Ferienzeit wiederum Arbeiten.

Die meisten Kinder gehen zu Fuß zur Schule und müssen dafür gelegentlich lange Schulwege von bis zu einer Stunde bewältigen. Viele Kinder bekommen keine Hilfe bei den Hausaufgaben, und wenn, dann eher von den Geschwistern als von den Eltern, weil diese oft nicht ausreichend gebildet sind. Fast alle Kinder wollten gerne nach der "Grundschule" weiter zur Schule gehen. Doch das geht oft nicht. Denn die Kosten für die Schuluniform, Materialien oder Bus-Geld betragen teilweise fast ein halbes monatliches Durchschnittseinkommen. Wer mehr über die Erlebnisse von Mathias in dem fernen Land erfahren möchte, kann in seinem Blog im Internet mehr erfahren:

www.ichinecuador.blogspot.com.

Euch ein schönes Wochenende

und liebe Grüße,

euer Lucky

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