Andrea Bocelli: "Ich liebe Frauen schon immer"

Andrea Bocelli ist der erfolgreichste Tenor der Welt. Am Freitag wird er in der "Helene Fischer Show" auftreten. Im Interview schwärmt er von der Sängerin, spricht über sein neues Album "Cinema" und erzählt, wieso seine Frau nie von seiner Seite weicht.

Andrea Bocelli (57, "Time To Say Goodbye") ist heute Abend in der "Helene Fischer Show" zu Gast. Die Nachrichtenagentur spot on news traf ihn vorab zum Interview und sprach mit ihm über sein neues Album "Cinema" und über eine seiner größten Schwächen: Frauen. Dass der Star-Tenor ein Fan von Helene Fischer (31, "Atemlos durch die Nacht") ist, wurde dabei schnell klar. Er lobt die angenehme Zusammenarbeit und auch als Mensch sei Helene Fischer sehr bereichernd. Und er betont: "Ihr Erfolg ist nicht zufällig."

"Eine Hommage auf das Kino"

Auch sein eigener nicht: Andrea Bocelli ist mit über 80 Millionen verkaufter Alben der erfolgreichste Tenor der Welt. In seiner unglaublichen Karriere hat der Italiener schon so einiges ausprobiert: Ob Oper, Klassik oder Popmusik, er überzeugt immer wieder aufs Neue mit seinen gefühlvollen Interpretationen. Jetzt hat das Sprachtalent ein ganz besonderes Album veröffentlicht: "Cinema", eine Filmmusik-Sammlung, in der Bocelli auf fünf verschiedenen Sprachen zu hören ist. Alles Lieder, die er schon seit seiner Kindheit kenne. Die Liebe zu dieser Musik ist geblieben. Nun präsentiert der Tenor nach all den Jahren schließlich seine persönliche "Hommage auf das Kino".

//Einer seiner Favoriten des Albums sei "Moon River" aus dem legendären Film "Frühstück bei Tiffany". Aber auch Lieder aus weniger erfolgreichen Filmen finden sich darauf wieder: "Be My Love" aus dem Musikfilm "Der Fischer von Louisiana" (1950) mit Mario Lanza etwa sei für ihn wie ein Schmuckstück. "Es ist nicht so, dass alle diese Meisterwerke der Musik aus wichtigen und großen Filmen kommen. Manchmal haben wichtige Filme nicht so wichtige Musik und umgekehrt, das ist nicht unbedingt miteinander verbunden", erklärt Bocelli seine Auswahl.

Ariana Grande als Überraschungsbesuch

Bei der Auswahl seiner Duett-Partnerinnen hat sich der Tenor auf zwei ganz bestimmte Faktoren verlassen: Seine Leidenschaft für Stimmen und seine Söhne. Er singt auf dem Album unter anderem gemeinsam mit der 22-jährigen Popsängerin Ariana Grande ( "Break Free"). Wieso gerade sie? Ariana Grande sei ein Idol vieler junger Leute, darunter auch seiner Kinder. Diese hätten ihn auch auf die junge Sängerin aufmerksam gemacht. Für seinen Sohn Matteo (18) gab es dann eine besondere Überraschung: "Ich habe sie in mein Haus in Miami eingeladen. Mein Sohn Matteo kam aus Italien und zuhause hat er Ariana Grande vorgefunden. Er ist natürlich verrückt geworden."

Die junge Sängerin mit der "sehr kommunikativen Stimme" ist aber nicht die einzige Frau, mit der Bocelli gemeinsam im Studio stand. Auch Veronica Berti, seine rund 25 Jahre jüngere Ehefrau, ist mit von der Partie. "Veronica ist sehr musikalisch. Sie hat eine sehr schöne Stimme und ich finde ihre Stimme auch sehr verführerisch...vielleicht, weil ich sie liebe", erzählt der Italiener mit einem Lächeln. "Jedes Mal, wenn wir zusammenarbeiten, mag ich das Ergebnis sehr." Dass sich dadurch Privates und Berufliches mischt, ist für Andrea Bocelli kein Problem, im Gegenteil: "Veronica ist immer bei mir - heute leider nicht, weil sie krank ist, aber ansonsten immer." Ihre Geschichte sei etwas Besonderes. "Wir haben uns kennengelernt und am gleichen Abend ist sie zu mir gezogen. Und sie ist immer noch da."

"Ein Mann alleine, das kann gefährlich sein"

Dass die beiden für gewöhnlich 24 Stunden am Tag zusammen sind, hat aber auch noch einen ganz bestimmten Grund. "Ich liebe Frauen schon immer. Als ich ein Junge war, habe ich mich extra in einer Schule für Erzieher angemeldet, um mehr Frauen um mich zu haben." Seine Veronica wisse aber von dieser Schwäche. "Deswegen ist sie immer dabei. Sie sagt, ein Mann alleine, das kann gefährlich sein."

Dass man diese Aussage jedoch nicht allzu ernst nehmen darf, wird schnell deutlich. Bocelli betont, wie stolz er darüber sei, dass es zuhause nie Streitigkeiten gäbe. "Meine Familie ist sehr harmonisch." Gar nicht so einfach, wenn man bedenkt, wie viele Personen in ihrem Haushalt zusammenkommen. Der Tenor lebt mit seiner Frau und ihrer gemeinsamen Tochter Virginia (3) abwechselnd in Italien und Florida. Dazu kommen seine Söhne Amos (20) und Matteo (18) aus erster Ehe, sowie ein Paar, das ihnen im Haushalt helfe. Die beiden seien mittlerweile wie Familienmitglieder für ihn.

"Ich habe viel Glück gehabt im Leben"

Für den erfolgreichen Solo-Künstler, der im Alter von 12 Jahren erblindete, ist das alles jedoch nicht selbstverständlich. Er sei glücklich: "Ich habe viel Glück gehabt im Leben." Privat als auch beruflich kann sich Andrea Bocelli nicht beklagen. Auf seine Bilanz des Jahres 2015 angesprochen, erklärt der Optimist: "Das Jahr ist wie ein Glas und man kann es als halbvoll oder halbleer betrachten. Also mein Jahr war sehr produktiv." Der 57-Jährige veröffentlichte dieses Jahr unter anderem Puccinis Opern "Turandot" und "Manon Lescaut", wobei er für letztere mit seinem berühmten spanischen Kollegen Plácido Domingo zusammenarbeitete.

Für 2016 wolle er sich noch nicht zu viel vornehmen, denn er folge einem Grundsatz: "Ein Weiser sagte einmal, dass ein Mann, der über die 24 Stunden hinausplane, kein weiser Mann sei." Man müsse Tag für Tag sein Leben leben und immer sein Bestes geben. Der gläubige Tenor betont: "Unser Leben ist in den Händen Gottes." Und auch mit den Vorsätzen für das neue Jahr ist er sparsam. Er zitiert Fellini, ein Sprichwort, das sinngemäß so viel bedeutet wie "Wenn man zu viele Vorsätze hat, dann macht man falsche Sachen."

Andrea Bocelli in der großen "Helene Fischer Show" sehen Sie heute Abend um 20:15 Uhr im ZDF.

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