"Abgerechnet wird erst am Schluss"

Dem Bezirksliga-Aufsteiger aus Fließem droht schon wieder der Abstieg. Die Eifeler wollen sich aber trotz der miesen Zwischenbilanz noch lange nicht geschlagen geben.

 Sie werden kämpfen bis zum Schluss: Daniel Schilling (rechts) und die SG Fließem geben sich nicht auf. TV- Foto: Helmut Gassen

Sie werden kämpfen bis zum Schluss: Daniel Schilling (rechts) und die SG Fließem geben sich nicht auf. TV- Foto: Helmut Gassen

Fließem. "Ich bin der Letzte, der nicht an den Klassenerhalt glaubt", wehrt sich Fließems Trainer Jürgen Dücker energisch gegen die voreilige Abqualifizierung seiner Elf zum Abstiegskandidaten. Sicherlich geben der vorletzte Tabellenplatz und magere 13 Punkte aus 22 Spielen kaum zu Euphorie und Zuversicht Anlass, doch abrechnen will der SG-Coach erst zum Schluss. "Wir haben eine sehr junge Mannschaft, der die Erfahrung fehlt. Hinzu kommen große Verletzungsprobleme, die den ursprünglichen 18-Mann-Kader systematisch ausdünnen", nennt er die Gründe, weshalb sein Team die hohen Erwartungen in der fußballbegeisterten Spielgemeinschaft bislang nicht erfüllen konnte. Drei Siegen stehen 15 Niederlagen gegenüber, nach dem jüngsten 1:5 in Auw glauben nur noch wenige an den Klassenerhalt. "Die Jungs haben die Lust noch nicht verloren. Die Zielsetzung heißt weiterhin Klassenerhalt. Vielleicht gelingt uns noch die ein oder andere Überraschung. Solange wir eine theoretische Chance haben, kämpfen wir unverdrossen weiter". Fünf Punkte beträgt derzeit der Abstand zum Tabellen-Drittletzten Sirzenich, und selbst dieser Rang ist nicht abstiegssicher. "Vielleicht steigen nur zwei Mannschaft ab. Wenn der Vizemeister aus der Bezirksliga aufsteigt, kommt es darauf an, wer aus der Rheinlandliga runterkommt", stellt Dücker, der vor seiner Fließemer Zeit bereits für die Kicker in Körperich-Geichlingen, Kruchten und für die Bitburger A-Jugend verantwortlich zeichnete, den Rettungsplan auf. Viele Verletzungen, große Begeisterung

Die Verletzungen zogen sich wie ein roter Faden durch das Aufstiegsjahr. Der erkrankte Mittelfeld-Motor Claudio Zornio fehlt an allen Ecken und Enden, und mit Martin Lichter, Marco Dingels, Dominik Grün und Daniel Schilling fielen weitere Leistungsträger verletzungsbedingt aus. Eine Unterstützung der Kreativ-Abteilung erhofft sich der 44-jährige Trainer von Neuzugang Mohamed Mukhtar, der in der Winterpause vom B-Ligisten aus Schleid geholt wurde. Schon um das begeisterungsfähige Umfeld nicht zu enttäuschen, plant Dücker eine rasante Aufholjagd. "Wir sind einer der Vereine mit den meisten Zuschauern. Zum Auftakt gegen Hetzerath kamen 400 Fans, und nach Auw haben uns am letzten Wochenende noch 80 Zuschauer begleitet." Große Fanunterstützung werden die Fließemer Kicker auch am Sonntag nötig haben, wenn der Tabellenführer Mehring auf dem kleinen, aber feinen Rasenplatz in Fließem erwartet wird. Jürgen Dücker: "Das Hinspiel haben wir zwar mit 0:5 verloren, aber beim Remis gegen Konz haben wir gezeigt, dass wir gegen Spitzenteams bestehen können." Am Rande der Bande Bach für Meeth: Nach dem überraschenden Wechsel von Trainer Frank Meeth zum Bezirksligisten SG Buchholz präsentiert Rheinlandligist SG Zell/Bullay-Alf genau so schnell einen Nachfolger. Die Stelle Meeths nimmt Jörg Bach ein, der bisher als Coach beim TSV Emmelshausen tätig war. Bach, der als Profi bei Fortuna Düsseldorf und später bei Eintracht Trier tätig war, verfügt bereits über reichlich Trainererfahrung. Zwei Jahre war der 42-Jährige als Coach beim TuS Montabaur und anschließend sechs Jahre in Emmelshausen tätig. Schneider kündigt: Richard Schneider ist ab sofort nicht mehr Trainer des Bezirksligisten SV Sirzenich. Der Coach erklärte einen Tag nach der 1:7-Niederlage in Schweich seinen sofortigen Rücktritt. Schneider zog die Konsequenzen aus einer "problematisch verlaufenen Saison, die durch Verletzungen und berufsbedingten schwachen Trainingsbesuch" nicht befriedigend verlief. Der Drittletzte holte aus den letzten vier Spielen nur einen Zähler und befindet sich in akuter Abstiegsgefahr. Bis zum Saisonende wird die Mannschaft vom ehemaligen Trainer Elmar Klodt und Harald Thömmes betreut. Wie bereits gemeldet, tritt Schneider im Sommer das Traineramt beim Rheinlandligisten SG Badem/Kyllburg an. (wir/J.W.)

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