Wasserpfeife Auf die Geselligkeit kommt es an

Nicht nur in Berlin, Köln oder dem Orient wird Shisha geraucht. Auch in der Region gibt es Cafés, die die arabische Wasserpfeife anbieten. Die gesundheitlichen Risiken sind umstritten.

Trier. Von der Straße aus lässt sich nicht erkennen, wie es im Orientalischen Café "Shahrazad" in der Trierer Brückenstraße aussieht. Vorhänge lassen kaum einen Blick zu. Dahinter befindet sich ein rund 30 Quadratmeter großer Raum. Sofas stehen rundherum an den Wänden, die mit rotem Stoff behängt sind, orientalische Teppiche liegen auf dem Boden. Die Gäste kommen hierher, vor allem um Shisha zu rauchen.Gesellige Atmosphäre ist anziehend

"Das Shisha-Rauchen bedeutet Entspannung und Geselligkeit", sagt Rami Karmi, Inhaber des Orientalischen Cafés. "Man sitzt zusammen, redet, lässt sich Zeit und genießt." Es gebe keinen Araber, der nicht Shisha rauche. Die gesellige Atmosphäre ziehe zunehmend auch Deutsche an, sagt Karmi, denn sie sei "wie ein wenig Urlaub". Das findet auch Besucherin Samantha Ruf: "Eine Shisha ist geselliger als Zigaretten, irgendwie chilliger." Andreas Ward nickt zustimmend. Er mag außerdem die Vielfalt des Shisha-Tabaks. Banane, Apfel und Mango sind Klassiker, aber auch Cola-, Bonbon- oder Kaugummi-Geschmack gibt es. Shisha-Rauchen geht nicht nur in Trier. Auch in Wittlich hat eine Bar aufgemacht. Unterschiedliche Meinungen gibt es über die gesundheitlichen Risiken des Shisha-Rauchens. Im Gegensatz zu den Anhängern der Wasserpfeife schreibt die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz: "Nach dem jetzigen Kenntnisstand muss man sagen, dass das Wasserpfeiferauchen mit aromatisiertem Tabak mindestens den Risiken des Zigarettenrauchens entspricht." Das Rauchverbot, das am 15. Februar in Rheinland-Pfalz in Kraft tritt, betrifft auch Shisha-Bars. Hoffen auf eine Ausnahme-Genehmigung

Eine Sprecherin des rheinland-pfälzischen Gesundheitsminsteriums bestätigt: "Shisha-Bars werden wie Gaststätten behandelt. Es gilt also Rauchverbot, es sei denn, es gibt einen abgetrennten Nebenraum." Für Karmi kommt das nicht in Frage. Zum einen sei sein Laden dafür zu klein, zum anderen widerspreche es dem Gedanken des orientalischen Cafés, Gäste zu trennen. Karmi hofft noch auf eine Ausnahme-Genehmigung für sein Café, dennoch weiß er auch: "Das Gesetz gilt natürlich auch für uns." Das heißt: Im schlimmsten Fall wird er seinen Laden schließen. "Denn ein orientalisches Café ohne Shisha-Rauchen ist undenkbar." Hintergrund So funktioniert die Shisha: Eine Shisha ist eine Wasserpfeife arabischen Ursprungs. Um eine Shisha zu rauchen, wird das Wassergefäß gefüllt und die Rauchsäule auf dessen Öffnung gesetzt. Danach wird der Tabakkopf am oberen Ende des Aufsatzes mit fünf bis zehn Gramm Wasserpfeifentabak befüllt und mit gelochter Alufolie abgedeckt. Auf die Alufolie kommt ein Stück glühende Wasserpfeifenkohle. Dadurch verdampft die im Wasserpfeifentabak enthaltene Feuchtigkeit mit den Aromastoffen. Der Rauch gelangt durch die Rauchsäule in das Wasser. An der Shisha befindet sich ein Schlauch. Wird an ihm gesogen, gelangt der durch das Wasser gekühlte Rauch in Mund, Hals und Lunge.

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