Rotterdam. Jemanden, der ein Fitnesscenter eröffnet, stellt man sich als Sportfanatiker vor. Nicht fanatisch, aber begeistert ist Patrick Heim seit jeher für Sport. In seiner Jugend war er Radrennfahrer, schaffte es bis zum Vize-Landesmeister. "Im Studium habe ich dann gemerkt, dass das, was ich trainieren konnte, nicht ganz reicht, um bis ganz nach vorne zu kommen", erzählt er. Heim studierte nicht etwa Sport, sondern Volkswirtschaft. Nebenbei half er in einem Trierer Fitnesscenter aus. "Ich habe Mountainbike-Touren organisiert, kam dann zum Spinning und zur Fitness. Darüber hab ich dann den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt", erklärt Heim.Ganz der VWL-er betrieb er Marktforschungen, bevor die Ortswahl der Existenzgründung auf Morbach fiel. "Es sollte von Trier erreichbar sein und es musste finanzierbar sein. So etwas, was wir gemacht haben, gab es damals in Morbach in dieser Größenordnung noch nicht."Mit der Studio-Eröffnung waren Heims spitzensportliche Ambitionen erst einmal ad acta gelegt. "Ich bin immer mehr aufs Laufen umgestiegen, weil man dafür weniger Zeit benötigt", erklärt Heim.Zeit ist ein wertvolles Gut. Gerade für den Selbstständigen Heim, der zwei Töchter im Alter von einem und acht Jahren hat. "Ich trainiere immer mit Pulsmesser", sagt Heim.Für Training fehlt oft die Zeit

Sein Motto legt Heim auch den in seinem Fitnesscenter betreuten Sportlern ans Herz und geht mit gutem Beispiel voran: "Viel mehr als 100 Laufkilometer pro Woche sind als Selbstständiger nicht möglich", sagt er über seinen verhältnismäßig geringen Trainingsaufwand vor dem Rotterdam-Marathon. Andere spulen für eine Zeit wie Heims 2:37:37 Stunden bis zu 50 Prozent mehr Kilometer herunter. In einer Steigerung des Umfangs sieht Heim bei sich keine allzu großen Steigerungsmöglichkeiten. Hilfreicher wären eher ein paar Kilogramm weniger an Körpergewicht. Ob das mit dem Abnehmen bis zum New-York-Marathon, für den Heim dank seiner guten Zeit problemlos einen Startplatz ergattert hat, umsetzt, weiß er nicht. In Amerika steht nämlich nicht die Zeit, sondern das Erlebnis im Vordergrund.