Aus den Fehlern der Vergangenheit lernen

Hermeskeil · Der europäische Gedanke stand im Zentrum eines Gemeinschaftsprojektes des Mehrgenerationenhauses und der IGS Hermeskeil. Schüler und Gäste befassten sich damit vor dem Hintergrund des vor 100 Jahren begonnenen Ersten Weltkriegs und betrachteten aus verschiedenen Blickwinkeln.

 Schüler der IGS Hermeskeil beim abschließenden Austauschen ihrer „Sätze des Tages“ im Mehrgenerationenhaus Johanneshaus. TV-Foto: Ursula Schmieder

Schüler der IGS Hermeskeil beim abschließenden Austauschen ihrer „Sätze des Tages“ im Mehrgenerationenhaus Johanneshaus. TV-Foto: Ursula Schmieder

Hermeskeil. "Die Europäische Union ist mehr als eine Wirtschaftsgemeinschaft - sie ist eine Wertegemeinschaft." Dieses Fazit, das Christoph Fischer (15) für seine Diskussionsgruppe formuliert, ist nur eines von vielen an diesem Tag. Die Ergebnisse der einzelnen Gesprächskreise sind so vielschichtig wie die Themen, die 120 Schüler der Integrierten Gesamtschule (IGS) Hermeskeil beleuchteten.
Im Rahmen eines fächerübergreifenden Schulprojektes "Erster Weltkrieg" diskutierten sie im Mehrgenerationenhaus (MGH) Johanneshaus mit Lehrern und 14 Gästen - darunter ein Historiker, ein Forscher, ein Bundeswehr-Jugendoffizier, eine EU-Politikerin sowie Vertreter der internationalen katholischen Friedensbewegung Pax Christi und des Deutsch-Französischen Arbeitskreises der Hochwaldstadt. Entscheidend für die Auswahl war, so Pastoralreferent Sebastian Leinenbach, dass die Gäste "für die EU und für die Großregion stehen".
Die Schüler konnten selbst entscheiden, mit wem sie sich austauschen wollten. Die offene Plattform, die ihnen die Kooperation mit dem MGH und damit mit dem Dekanat Hermeskeil-Waldrach bot, kam bei ihnen ebenso gut an wie die Thematik selbst. Saskia Liewen (15) hält es für wichtig, zu verstehen, was zu Kriegen führt. So gehe es oft um territoriale Interessen: "Und das kann man doch anders klären." Vom etwas anderen Unterricht ist Lisa Hornetz (16) begeistert. Fast alles, worüber sie in der Runde mit Physiker Christian Hepp gesprochen hätten, sei für sie neu gewesen. Hepp, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Uni Cambridge, äußert sich ähnlich beeindruckt. Das sei ein ganz fantastisches Projekt. Die Schüler hätten bemerkenswerte Fragen gestellt und auch Denkanstöße gegeben.
Laut IGS-Rektorin Christa Breidert war die von MGH-Leiter Christoph Eiffler moderierte Gesprächsrunde bereits die zweite Kooperation. Voriges Jahr hätten sich die Schüler mit dem Thema Sterbehilfe beschäftigt (der TV berichtete). Mit dem Thema "100 Jahre Erster Weltkrieg" befassten sich die Zehntklässler bereits seit der neunten Klasse aus verschiedenen Blickwinkeln - Literatur, Naturwissenschaften, wichtige Persönlichkeiten und die EU, die den kriegerischen Auseinandersetzungen der beiden Weltkriege erwachsen sei. urs
Eine Abschlusspräsentation ist für Donnerstag, 13. November, in der IGS geplant.

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