BEHINDERTENSPORT: Etabliert in Deutschlands Spitze

BERNKASTEL-KUES/ESSEN. Erneut erfolgreich haben die Tennisspieler Liane Hosp, Susanne Steffen und Michael Anders vom DRK-Sozialwerk Bernkastel-Wittlich bei den deutschen Tennis-Meisterschaften für Spieler mit Behinderungen teilgenommen. Vier Nachwuchsspieler gaben außerdem ihr Debüt im Tennis-Olympiastützpunkt Essen.

 Haben Grund zum Lachen: Patrick Knillmann, Michael Anders (vorne von links), Helga Heil, Liane Hosp, Susanne Steffen und Nicole Weber (hinten von links) haben sich gut in Essen verkauft. Trainer Bernd Lord (hinten rechts) sieht die Entwicklung mit Freude. Es fehlt Meikel Herrig. Foto: Marita Blahak

Haben Grund zum Lachen: Patrick Knillmann, Michael Anders (vorne von links), Helga Heil, Liane Hosp, Susanne Steffen und Nicole Weber (hinten von links) haben sich gut in Essen verkauft. Trainer Bernd Lord (hinten rechts) sieht die Entwicklung mit Freude. Es fehlt Meikel Herrig. Foto: Marita Blahak

Stolz zeigen Liane Hosp, Susanne Steffen und Michael Anders ihre Medaillen und Pokale, die sie von den deutschen Tennis-Meisterschaften für Spieler mit Behinderungen mit nach Hause gebracht haben. Für die drei Mitarbeiter des DRK-Sozialwerks Bernkastel-Wittlich war die erneute Teilnahme eine "Supersache". Und auch für die vier Nachwuchsspieler Nicole Weber, Helga Heil, Patrick Knillmann und Meikel Herrig, ebenfalls Mitarbeiter im Sozialwerk, bedeuteten die sportlichen Begegnungen eine große Herausforderung. Die vier waren beim "Tag des Tennissports", der im August vom Deutschen Behindertensportverband (DBS) in Treis-Karden ausgerichtet worden war, positiv aufgefallen und hatten sich damit die Fahrkarte nach Essen erspielt. Hosp, Steffen, Anders und Knillmann haben sich im Vorfeld der deutschen Meisterschaften unter anderem mit der ehemaligen Weltranglisten-Vierten, Claudia Kohde-Kilsch, vorbereitet. "Euch will ich beim Bundesturnier in Essen spielen sehen", sagte sie - beeindruckt von den sportlichen Leistungen. Sieger wurden bei den deutschen Meisterschaften in einer A- und B-Runde sowohl bei den Damen als auch bei den Herren ermittelt. Insgesamt wurden 120 Spiele ausgetragen. Gespielt wurde nach den offiziellen Tennisregeln des Deutschen Tennis-Bunds. "Das war eine enorme Anforderung für unsere Spieler, die sich der sportlichen Herausforderung mit Eifer und Können stellten", bilanzierte Bernd Lord, Sportlehrer in der DRK-Einrichtung und Trainer des Tennis-Teams.Internationaler Vergleich im Mai 2006

Liane Hosp verteidigte ihren im vergangenen Jahr errungenen Titel als erste deutsche Tennis-Meisterin für geistig Behinderte nicht. Sie verlor knapp in drei Sätzen im Halbfinale gegen die letztjährige Endspielteilnehmerin und errang bei den Damen den dritten Platz. Susanne Steffen belegte Platz eins in der B-Runde. Michael Anders wiederholte seinen ersten Platz in der B-Runde aus dem vergangenen Jahr. Nach den ersten deutschen Meisterschaften im vergangenen Jahr wurde ein nationaler Leistungskader zusammengestellt. In der derzeitigen Rangliste führt Liane Hosp, den fünften Rang belegt Susanne Steffen, und auf Platz sechs steht Michael Anders. Für 2006 sind die nächsten internationalen Begegnungen im Tennissport festgelegt. Im Mai findet in Essen der erste Ländervergleichskampf mit Teilnehmern aus Deutschland, den Niederlanden, Luxemburg und Belgien statt. Die drei "alten Tennishasen" Hosp, Steffen und Anders haben zur Vorbereitung auf diesen Wettkampf bereits zwei Kader-Lehrgänge absolviert. Trainer Lord verfolgt die Entwicklung mit Freude. Im nächsten Jahr soll die erste Trainerausbildung für die Arbeit mit geistig Behinderten im Tennis angeboten werden. "Sie ist gerade auch im Hinblick auf die internationalen Vergleichswettkämpfe sehr wichtig, um uns professionell nach außen zu präsentieren", sagt Lord.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort