Campingplatz entzückt nach schmerzlicher Geburt

ECHTERNACHERBRÜCK. Landrat Roger Graef vergleicht ihn mit einer Schwangerschaft – den Ausbau des Campingplatzes und Freibads in Echternacherbrück. Endlich ist das Projekt abgeschlossen, und Besucher können sich über ein Empfangszentrum und ein attraktives Wasserangebot freuen.

Ein Freibad integriert in den Campingplatz, und dann auch noch mit Rutsche und Wasserspeiern - Hilde Kuhnen ist begeistert von Echternacherbrück. "Es ist absolut klasse!", sagt die Touristin aus Bayern, die mit ihrer Familie Urlaub auf dem Campingplatz an der deutsch-luxemburgischen Grenze macht. Genau diese Reaktion wollten die örtlichen Gemeindevertreter erzeugen, als sie 650 000 Euro in den Ausbau des Campingplatzes investierten. Am Freitag trafen sie sich zur Einweihung eines neuen Empfangsgebäudes und zur Segnung des renovierten Freibads. Das 40 Quadratmeter-große Empfangsgebäude dient gleichzeitig als Informationsstand über Ausflugsziele und Aktivitäten in der Region. Sein Bau kostete rund 250 000 Euro. Zusätzlich investierte der Regiebetrieb des Campingplatzes etwa 400 000 Euro, um das fast 40 Jahre alte Freibad auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Die Wasseraufbereitungsanlage und die Filteranlage wurden modernisiert, und die Wasserwerte werden nun kontinuierlich digital kontrolliert. Zudem wurden zwei Wasserspeier am Beckenrand und ein Wasserpilz im Schwimmbecken angebracht. Das Bad steht sowohl Campern als auch anderen Besuchern offen. Ortsbürgermeister Karl-Heinz Wirtz verkündet stolz, dass nun der letzte Abschnitt der Campingplatz-Erweiterung abgeschlossen sei. Seit die Idee für einen Campingplatz in Echternacherbrück in den 50er-Jahren aufkam, hat sich der Platz an der Sauer von einer Wiese mit ein paar Zelten zu einer bedeutenden Wirtschaftseinrichtung entwickelt. Auch zwei Hochwasser und eine Panne im Schwimmerbecken konnten das Projekt nicht langfristig beeinträchtigen. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Gemeinde 100 000 Übernachtungen. Rund 2,5 Millionen Euro bringt der Betrieb alljährlich in die Region, sagt Hans-Michael Bröhl, Bürgermeister der VG Irrel. Somit ließen sich die Orts- und Verbandsgemeinde auch nicht entmutigen, als die staatlichen Fördermittel, die sie für die letzte Erweiterungsphase beantragt und bereits eingeplant hatten, verweigert wurden. Statt dessen steckten sie rund 25 000 Euro, die durch den Wegfall von behördlichen Antragsverfahren eingespart wurden, direkt in das Projekt und übernahmen die Finanzierung gemeinsam. Landrat Roger Graef verglich die Bauzeit mit einer Schwangerschaft: "Der glücklichen Geburtsstunde gingen schmerzhaften Wehen voraus." Während Handwerker dem neuen Empfangsgebäude am Freitag noch den letzten Feinschliff verpassten, hat das Freibad seine Generalprobe schon hinter sich. Diesen Sommer wurde es bereits heftig in Betrieb genommen. Und stolz berichtet Wirtz: "Es hat allen Belastungen standgehalten. Sie brauchen also keine Angst zu haben, dass in der Zeitung steht: Freibad Echternacherbrück geschlossen."

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