Gelernt hat er so einiges, und in seinem schier unendlichen Drang, die neuesten Neuigkeiten an den Mann zu bringen, steht nun auch sein Leben auf dem Programm.

Wer ist er eigentlich, dieser kleine, dunkelhaarige Typ, der uns légère in Jeans und Polo-Shirt von der heimischen Mattscheibe angrinst? Sein Buch gibt Aufschluss und erzählt die Geschichte eines oberbayrischen Jugens, der auszog, die Welt kennenzulernen. So philosophiert Kavka über das für ihn wohl größte Fremdwort: das Erwachsenwerden.

Der scheinbar ewig Junggebliebene berichtet von gescheiterten Verlobungen, Rentenvorsorgung, seinen Eltern, Fitnessprogrammen, Fußball und einem der Nummer-Eins-Themen: Sex. Ein Einblick in die Intimitäten Kavkas, der - zum Glück - nicht allzu tief geht. Doch auch seine Erfahrungen in der Medienbranche verarbeitet er im Buch. Neben einem Interview mit Quentin Tarantino über Frauen, Autos und Musik sowie Kritiken am "nervtötenden" Privatradio schöpft er in Sachen Moderation und Festivals aus den Vollen. Im Paket der Musikfernsehen-Erfahrung dürfen natürlich Tipps in Sachen Musikvideos und Mixtapes nicht fehlen.

Selbstreflektierend mit einem Hauch von Ironie beschreibt Kavka sein bisheriges Leben, seine Fehler und seine Fortschritte. Er skizziert ein Lebensbild, dass für die heutige Jugendgeneration mehr als nur in Ansätzen nachvollziehbar ist. Sein Buch wirft keinen Blick nach vorn, sondern wagt einen nötigen in die Vergangenheit. Es scheint so, als brauche Markus Kavka sein schriftliches Psychogramm, um eine weitere Sprosse auf seiner Lebensleiter erklimmen zu können. Der humorvolle und doch auch nachdenkliche Blick des "Opas des Jugendfernsehens" auf ein nicht mehr allzu junges Leben ist alles in allem eine durchaus empfehlenswerte Lektüre für alle Fans der leichten Lese-Kost.(cju)