Damit Sie immer im Bilde sind

Damit Sie morgens in der Zeitung und im Internet lesen, was alles in der Region passiert ist, sind beim Trierischen Volksfreund 30 Reporter an sieben Standorten im Einsatz. Eine davon ist Katharina Hammermann, die in Bitburg arbeitet. Eine Arbeit, die ihr viel Freude macht.

 Immer auf der Jagd nach spannenden Geschichten: Katharina Hammermann ist TV-Reporterin in der Bitburger Lokalredaktion und täglich mit Schreibblock, Stift, Kamera und Stativ im Eifelkreis unterwegs. TV-Foto: Dagmar Schommer

Immer auf der Jagd nach spannenden Geschichten: Katharina Hammermann ist TV-Reporterin in der Bitburger Lokalredaktion und täglich mit Schreibblock, Stift, Kamera und Stativ im Eifelkreis unterwegs. TV-Foto: Dagmar Schommer

"Trierischer Volksfreund, Hammermann, guten Tag": So meldet sich Lokalreporterin Katharina Hammermann immer, wenn ihr Telefon in der Bitburger Redaktion klingelt. Und das ist ganz schön oft. Ohne Telefon läuft im Redaktionsalltag nichts. Viele Informationen erreichen auf diesem Weg die Reporter. Egal, ob es um eine Ankündigung für ein Dorffest, eine Nachricht der Polizei, dass sie im Grenzgebiet wegen einer Einbruchserie ermittelt, oder den Hinweis eines Bürgers geht, der Ärger mit einer Behörde hat.

Diesmal hat Katharina Hammermann am anderen Ende der Leitung die Blattmacher, die in Trier die Zeitungsseiten für den nächsten Tag bauen. Sie wollen wissen, ob der Kommentar zum Aufmacher schon fertig ist. "So gut wie", sagt sie und konzentriert sich auf die nächsten Zeilen. Eigentlich wartet sie aber auf einen anderen Anruf.

Bei der Pressestelle der Air-Base Spangdahlem hat sie angefragt, ob sie auf dem Gelände, auf dem höchste Sicherheitsvorschriften gelten, ein Video für volksfreund.de, die Homepage des Trierischen Volksfreunds, drehen darf. Zudem will sie die neue Klinik fotografieren, die dort gerade gebaut wird. Doch zunächst gilt es, die Texte für die morgige Ausgabe fertig zu schreiben, damit diese noch rechtzeitig vor Andruck von Reporter-Chef und Chefredaktion geprüft werden können. "Kommentar steht", meldet Katharina Hammermann kurz drauf nach Trier, und ein Telefonklingeln später hat sie dann auch die Zusage aus Spangdahlem. "Hat geklappt, ich kann filmen", ruft sie noch in die Kollegenrunde, packt Video- und Fotokamera ein, und dann geht's los zum Termin auf den Nato-Stützpunkt. Katharina Hammermann ist Reporterin aus Leidenschaft. Hat sie sich einmal in eine Geschichte festgebissen, lässt sie so schnell nicht locker.

Zeitungsartikel recherchieren und schreiben, dazu Bilder machen und Videos drehen sind das Hauptgeschäft der Reporter in den Lokalredaktionen wie Bitburg (siehe Extra). Ein wichtiges Feld ist die Kommunalpolitik. Jeder Reporter begleitet "seine" kommunalpolitischen Gremien, besucht die Sitzungen der Räte und Ausschüsse und hat auch darüber hinaus ein wachsames Auge auf Themen und Nachrichten aus diesem Gebiet.

Aufgabe der Lokalredakteure ist es, die Arbeit der Gremien transparent zu machen, spannend aufzubereiten und den Leser für das politische Geschehen vor der eigenen Haustür zu interessieren.

Katharina Hammermann ist zuständig für die Verbandsgemeinde Speicher und den Kreistag Bitburg-Prüm. Alles kann sie nicht selber machen. Und so stimmt eine Lokalredakteurin auch viele Aufträge mit freien Mitarbeitern ab, mit denen Schwerpunkte der Berichterstattung, Liefertermine und mögliche Bildmotive vereinbart werden.

Zu den Sitzungen des Kreistags Bitburg-Prüm erscheint Katharina Hammermann selten ohne ihren Laptop. So kann sie noch aktuell Meldungen für die Onlineredaktion des Trierischen Volksfreunds schreiben, wenn wichtige Beschlüsse anstehen, bei denen ein hohes öffentliches Interesse zu erwarten ist. Zuletzt war das so, als der Eifelkreis darüber entschied, ob er seine Anteile an der Flugplatz Bitburg GmbH dem privaten Projektentwickler Frank Lamparski verkaufen soll - ein Thema, das über die Eifel hinaus interessiert. Mehr als 3000-mal wurden die Meldungen im Internet abgerufen.

Hin und wieder herrscht nach einem Anruf auch mal Ruhe in der sonst so betriebsamen Redaktion. Etwa bei Verkehrsunfällen mit Schwerverletzten und Toten. "Ich bin froh, dass uns die Bilder von einem Mitarbeiter geliefert werden, der sich auf Unfallberichterstattung spezialisiert hat. Mir würde es schwerfallen, da rauszufahren", sagt Katharina Hammermann. Dennoch gehört auch das in die Zeitung, so dass die TV-Leser über die Ereignisse in ihrem direkten Umfeld informiert sind. Ändern kann ein Journalist die Realität nicht, aber manchmal bringt die Berichterstattung dennoch etwas in Gang. So hat die Polizei auch wegen des öffentlichen Drucks durch die Berichterstattung ihre Kontrollen auf der B 51 zwischen Bitburg und Trier verstärkt. Ein anderes Beispiel ist die B 257 zwischen Echternach und Bitburg - es wird nun überlegt, wie sich die Strecke durch kreuzungsfreie Anschlüsse entschärfen lässt.

Lieber aber als über Unfälle und Katastrophen berichtet Katharina Hammermann über Menschen, die etwas Besonderes machen oder etwas Besonderes erlebt haben. Derzeit arbeitet sie an einer Serie über "Wundergeschichten", und Kolumnen aller Art schreibt sie besonders gerne. "Es ist gerade diese Vielfältigkeit, die ich an dem Beruf mag", sagt sie, und dann klingelt auch schon wieder das Telefon.

"Trierischer Volksfreund, Hammermann, hallo": Inzwischen ist es schon Abend, und am anderen Ende der Leitung ist diesmal Reporter-Chef Lars Ross. Er will wissen, ob die Themenplanung für die nächste Woche abgeschlossen ist und wir denn immer noch nicht mit unserer kleinen Geschichte für diese Beilage, die Sie gerade in der Hand halten, am Ende sind. Doch, sind wir, auch wenn es natürlich noch viel mehr über Beruf und Passion einer Lokalredakteurin zu erzählen gäbe. Dagmar Schommer

EXTRA
Zur Person


Katharina Hammermann
ist seit zwei Jahren als Redakteurin in der Bitburger Lokalredaktion des Trierischen Volksfreunds beschäftigt. Die 33-jährige gebürtige Triererin ist dort für die Kreispolitik und die Verbandsgemeinde Speicher zuständig und betreut zudem die freien Mitarbeiter der Eifel- und Moselausgaben. Studiert hat sie Physische Geografie und Romanistik, ehe sie von 2006 bis 2008 beim TV volontierte. 2009 wurde sie von der Jury des Axel-Springer-Preises für ihre Berichterstattung über die Scheinangriffe eines US-Kampfjets auf das Eifeldorf Nattenheim ausgezeichnet. (scho)

Drei Fragen an die Kollegin von nebenan

Wie bist du zum Journalismus gekommen?
Katharina Hammermann: Über Umwege. Schreiben wollte ich zwar schon immer, aber ich habe nach dem Abi nichts unternommen, um diesem Ziel näherzukommen. Stattdessen habe ich in Trier Geografie und Sprachen studiert und mich danach einige Monate lang erfolglos als Geografin beworben. Bis meine Kusine, die damals Ressortleiterin bei der taz in Berlin war, mir ein Praktikum angeboten hat. Das habe ich gemacht und gemerkt: In diesem Beruf bin ich richtig. Wenige Tage, nachdem ich aus Berlin zurück war, habe ich als freie Mitarbeiterin beim Volksfreund angefangen. Ein paar Monate später habe ich mich dann um ein Volontariat beworben – und freue mich immer noch, es bekommen zu haben.

Was liebst du an diesem Beruf?
Katharina Hammermann: Fast alles. Ich bin ziemlich abenteuerlustig und mag es, dass ich nie wissen kann, was der Tag mir bringt. Außerdem bin ich neugierig, mag Menschen und höre mir gerne ihre Geschichten an. Schön finde ich es auch, hinter Kulissen zu blicken, das Gefühl zu haben, etwas Sinnvolles zu tun und die Welt, wenn nötig, verändern zu können. Und Schreiben liebe ich sowieso.

Was würdest du jungen Leuten raten, die auch Journalist werden möchten?
Katharina Hammermann: Ganz sicher, zielstrebiger zu sein, als ich das war. Ich würde ihnen trotzdem raten, etwas zu studieren, woran sie wirklich Spaß haben (und das muss weder Deutsch noch Politik oder Journalismus sein) und nebenbei als freie Mitarbeiter für ihre Zeitung zu arbeiten, Praktika zu machen und sich mit Heimlektüre journalistisch weiterzubilden. Und auch, nicht aufzugeben, wenn es mit dem Volontariat nicht sofort klappt. (scho)

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