Dauerzoff oder

Der Ersti (m/w):



Er unterscheidet sich in zwei Typen. Die Freiheitsbewussten und die Heimchen. Für die Freiheitsbewussten ist das ganze Leben eine einzige (Abi-)Party. Gerade noch in Lloret die Mädchen-/Jungenhaftigkeit abgelegt, geht es in der Wohngemeinschaft (WG) weiter. Dann wird im WG-Zimmer so lange gefeiert, bis der Neu-Geruch der von den Eltern spendierten Ikea-Möbel übertönt ist. Das braucht Zeit, manchmal drei oder vier Partys pro Woche. Von Langeweile ist bei diesem Typen keine Spur, für ältere Mitbewohner mit Sinn für Nachhaltigkeit in Sachen Sauberkeit und WG-Frieden sind sie problematisch.

Die "Heimchen" sind hingegen eher ruhige Zeitgenossen. Die ZVS (Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen) ist ihr größter Feind, denn es könnte ein Studienplatz in Frankfurt/Oder drohen. Sie haben oft einen Partner, den sie bei der Klassenfahrt in der Jugendherberge Westpfalz kennengelernt haben - damals waren beide elf. Sie zeichnen sich durch eine besondere Heimatliebe aus. Die Bahncard 50 hat sich nach einem Monat gerechnet, dafür sind ihre Telefonkosten hoch. Vorteil: Sie kommen oft gut ausgestattet in die Wohngemeinschaft.

Der Pension-Mama-Typ (vorwiegend männlich):



Diese Mitbewohner trifft man in den unterschiedlichsten Formen. Oft sind sie aber ganz unscheinbar. Wichtigstes Kennzeichen: Nur am Wochenanfang hat er/sie frisch gewaschene T-Shirts im Schrank hängen. Und der Vorrat des an jedem Wochenende aus der Heimat mitgebrachten Rollbratens mit Sauerkraut reicht auch nur bis Dienstag. Danach wird wieder selbst gekocht: Kartoffeln mit Ketchup, Spätzle mit Apfelmus oder eben Tiefkühlpizza. Gerne auch mal Döner, natürlich selbst gekauft. Pension-Mama-Typen sind herzensgut, weil behütet aufgewachsen. Bei ihnen braucht man auch nicht zu fürchten, ein verliehenes Bügeleisen nie wieder zu sehen.

Der Gesundheitsbewusste (m/w):



Er ist nicht nur das Gegenteil des "Pension-Mama-Typen", er versucht ihn regelmäßig zu bekehren. Dazu wird der Kühlschrank demonstrativ aufgeräumt und "ausgemistet", Apfelmus, Ketchup & Co. landen im Müll. Der Gesundheitsbewusste reiht dann Tofu, Lätta-Margarine und Lauch fein säuberlich nebeneinander. Zum Abendessen gibt es Hagebuttentee der Marke "Heuschrecke", Amaranth-Kekse und Quinoa-Brokkoli-Auflauf. Dieser Typ ist oft anstrengend, macht sich aber durch regelmäßiges Bekochen seiner Mitbewohner beliebt.

Der "Scheiß-mit-Reis"-Typ (m/w):



Er ist weiter verbreitet als man denkt. Für ihn gilt: Einer für alle, alle für einen … Kochtopf. Dazu wird alles geschnitten und verarbeitet, was der Kühlschrank hergibt. Gewürzt wird großzügig mit Maggi oder tonnenweise Pfeffer. Gerne wird auch ein

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