Die Burg im Miniaturformat

Erwin Berg denkt nicht erst im Advent an Weihnachten. Der Vorsitzende des Trier-Irscher Kulturvereins beschäftigt sich das ganze Jahr über mit Weihnachtskrippen. Rechtzeitig zur Hobbykünstler- und Krippenausstellung am 29. und 30. November hat er eine Krippe mit dem Motiv der Irscher Burg hergestellt.

 Erwin Berg, Vorsitzender des Kulturvereins 1025 Jahre Trier-Irsch, gibt seinem Modell von der Irscher Burg als Weihnachtskrippe den letzten Schliff. TV-Foto: Ludwig Hoff

Erwin Berg, Vorsitzender des Kulturvereins 1025 Jahre Trier-Irsch, gibt seinem Modell von der Irscher Burg als Weihnachtskrippe den letzten Schliff. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier-Irsch. "Das hier ist meine Rumpelkammer", beschreibt Erwin Berg fast entschuldigend einen Kellerraum in seinem Wohnhaus. Was aber überhaupt nicht zutrifft, bei so viel Ordnung im ganzen Raum. In den Hobbyraum zieht es den 71-Jährigen besonders im Sommer - wegen der "angenehmen Temperatur", sagt Berg. Aber die erfrischende Kühle ist es nicht allein, die den Vorsitzenden des Kulturvereins 1025 Jahre Trier-Irsch in den Keller lockt. Vielmehr ist es die Liebe zu seinem Schnitz- und Bastelhobby mit Holz. Genau die hält übers ganze Jahr.

XXL-Modell könnte die Kirche zieren



Rechtzeitig fertig gestellt hat Berg ein Modell von der Irscher Burg als Weihnachtskrippe. Das passt zudem in die Jahreszeit. "Mal was anderes", sagt der ehemalige Ortsvorsteher von Trier-Irsch. Aber es ist nicht nur das: Erwin Berg verfolgt vielmehr einen "Hintergedanken" mit seinem Modell. Seine "kleine Irscher Burg" betrachtet er als Anregung für eine Ausfertigung ein paar Nummern größer, die dann sogar als Weihnachtskrippe für die Kirche genommen werden könnte. Würde sich jemand der Aufgabe annehmen, habe Pastor Stefan Dumont schon Zustimmung signalisiert.

Erwin Berg ist wichtig, einen Irscher Bezug in die Krippenlandschaft in der Kirche einzubringen. Wenn nicht als Modell der Burg, dann wenigstens als Relief, schwebt ihm ersatzweise vor. An ein Modell für die Kirche - etwa in halber Schrankhöhe - traut sich Erwin Berg nicht heran: "Dazu müsste ich einerseits das richtige Werkzeug haben und andererseits besser räumlich eingerichtet sein." Bei 30 Zentimeter großen Figuren müssen die Dimensionen stimmen, erklärt Berg. Vielleicht finde sich ja ein Interessent, der alle Voraussetzungen mitbringt und sich der Aufgabe annimmt, hofft Berg. "Die Unterstützung unseres Kulturvereins jedenfalls wäre ihm sicher."

Bei seiner Modellarbeit in Wohnzimmergröße kam der Hobbykünstler gut voran. Die ganz kniffligen Teile ging er mit "Geduld, Ausdauer und auch mit ruhiger Hand" an. Dabei wurde schon mal eine schöpferische Pause eingelegt. Anschließend ging es gestärkt mit neuen Ideen und neuem Elan weiter. Schwierigstes Detail war der Rundbau der Burg, bekennt Erwin Berg offen. Beim zweiten Versuch klappte es aber schon.

Den waschechten Irscher als Fan der Irscher Burg zu bezeichnen ist nicht übertrieben, denn Erwin Berg fühlt sich mit der Geschichte des Irscher Wahrzeichens schon immer sehr verbunden. So sind denn auch die entscheidenden Jahreszahlen, genau wie in natura, und weitere Details liebevoll in das Modell eingearbeitet.

Laut Bildband, ebenfalls herausgegeben vom Kulturverein, war die Burg einmal Propsteigebäude der Abtei St. Martin. Nach Urkunden aus der Zeit um das ausgehende 6. Jahrhundert waren die Dörfer Irsch, Korlingen und Hockweiler der Abtei St. Martin in Trier unterstellt.

In den vergangenen Tagen hat Bergs Modell den letzten Schliff bekommen. Dazu gehörte unter anderem die Außengestaltung. Transportieren lässt sich das Modell leicht. Bergs Idee war, drei Teile zu "zimmern", um einen problemlosen Auf- und Abbau zu gewährleisten. Einen passenden Baum hat er schließlich auch noch gefunden. Bei Spaziergängen durch Mutter Natur könne man die Augen nicht genug aufhalten, lautet seine Devise. Extra Die Hobbykünstler- und Krippenausstellung lockt am 29. und 30. November in der Grundschule Trier-Irsch mit vielen Exponaten. An beiden Tagen gibt es ein Kinderprogramm. Abschluss ist am Sonntag um 18 Uhr mit einem kirchenmusikalischen Konzert in der Pfarrkirche St. Georg.(LH)

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