"2004 steht im Zeichen der Venus, dem Stern der Liebe." Na, das hört sich ja vielversprechend an, mal sehen: "Die Jungfrau weiß schon beim Aufstehen, was gut für sie ist. Sollte ihnen ein Steinbock über den Weg laufen, schnappen Sie sich Ihren Traummann!" Hm, Steinbock, kenn' ich da einen....? Oder einen Schützen: "Mit ihm kann man Pferde stehlen, aber er ist kein Liebhaber für Sie". "Ab dem 15. Januar beginnt eine dreiwöchige Phase, in der Sie sich Hals über Kopf verlieben werden." Also nichts wie los, ab ins Bad und dann raus auf die nächste Party, vielleicht ist ja auch der sympathische Typ von letzter Woche da, hatte der nicht gesagt, er habe Ende Dezember Geburtstag gehabt? Ein Steinbock also, passt doch! So oder so ähnlich mag es in vielen Köpfen aussehen, besonders wenn zu Anfang des Jahres die Prognosen für die nächsten zwölf Monate aus den Sternen gelesen werden. In Tageszeitungen, Frauenzeitschriften und im Internet wimmelt es nur so von Sternbildanalysen. Doch Achtung bei Downloads, da kann der Blick in die nächste Zukunft als Nebenwirkung konkrete und unerfreuliche Spuren auf der Telefonrechnung hinterlassen. Aber wenn man ein wenig aufpasst, findet man dort viele individuellere Analysen unter Berücksichtigung des Aszendenten, aber auch Partnertests und vieles mehr. Doch wer nur sich nur kurzfristig einen Überblick darüber verschaffen will, was der Tag so verspricht, kennt bestimmt wie Marina (20) das Ritual, die Tageszeitung mit einem Blick auf das Horoskop aufzuschlagen. Die Waage-Frau Marina glaubt fest an die Aussagen der Sterne und würde sich auch komisch fühlen, wenn sie einen Tag ohne Horoskop beginnen müsste. Aber so ganz geheuer scheint ihr der Blick in die Zukunft doch nicht zu sein, denn schwere Schicksalsschläge sollten ihrer Meinung nach dort nicht angekündigt werden. Sie stellt sich vor, welch fatale Wirkung das auf labile Menschen haben könnte. Auch Anna (14) aus Trier, Skorpion-Frau, liest öfter ihr Horoskop, glaubt aber nur daran, "wenn auch was Gutes drin steht". Vor allem über die Liebe, aber auch über gute Tage weiß sie gern vorher Bescheid, damit sie auch nichts verpasst. Das Jahreshoroskop für 2004 will sie erst aus der Hand geben, nachdem sie die Aussichten und Warnungen für das kommende Jahr auch intensiv gelesen hat. Würde sie auch beim Kennenlernen erst mal nach dem Sternzeichen fragen? "Nein, das nun doch nicht. Aber wenn ich das Geburtsdatum habe, kann ich ja selber nachgucken." Björn (14) aus Trier-Ehrang ist da schon etwas skeptischer. Zwar gibt auch er zu, regelmäßig sein Horoskop zu lesen, aber was drin steht, vergisst er schnell wieder. Darauf Selina (15): "Du musst daran glauben!" Die kritischeren Stimmen bemängeln, dass die Aussagen der Sterne sehr allgemein gehalten sind. Für Volker (20) aus Gusenburg heißt das, dass jeder es auf sich beziehen kann. Aber hat es Einfluss auf sein Leben? "Nein, sicher nicht." Die Aussichten für 2004? Klar, jeder schaut mal gerne, was sich da so ankündigt, das eigene Sternzeichen ist auch jedem bekannt, aber wirklich ernst zu nehmen scheinen es doch nur sehr wenige. Wer noch eine klare Ansage für 2004 braucht, findet sie unter www.intrinet.de/trends/horoskop.