Duell der Nachbarn

Der Aufsteiger ist bereits nach dem ersten Spieltag in des Kreises höchster Spielklasse angekommen. Der ehemalige Oberligist SV Klausen setzt gegen die ebenfalls stark aufgerüstete Elf vom SV Dreis auf die Mischung von erfahrenen Routiniers und hungrigen Jugendspielern.

 Szenen des vergangenen Jahres: Mike Schwand von Kyllburg (links) im Zweikampf gegen Frank Prunella (Dreis). TV-Foto: Hans Krämer

Szenen des vergangenen Jahres: Mike Schwand von Kyllburg (links) im Zweikampf gegen Frank Prunella (Dreis). TV-Foto: Hans Krämer

Klausen. Der klare 4:2-Auftaktsieg von Neuerburg täuschte über einige Ungereimtheiten im Klausener Spiel hinweg. So jedenfalls sieht es dessen Trainer Rainer Thul, der im Nachhinein noch "eine Menge Arbeit" sieht und "fehlende Konzentration" monierte. "Es war trotz des Siegs noch viel Sand im Getriebe, wir agierten nervös und nicht immer souverän."

Thul ist mit Pauken und Trompeten aufgestiegen. Trotzdem sieht er seine junge Truppe nicht als Mitfavorit auf den Aufstieg, sondern spricht vorsichtig vom Klassenerhalt. "Wir wollen so schnell wie möglich 33 Punkte holen, dann sehen wir weiter, je nach Konstellation. Alles andere ist dann eine Art Zugabe", sagt Thul, der sich mittelfristig in der A-Liga etablieren will.

Der größte Teil der Spieler hat noch nicht einmal in der B-Liga gespielt, sondern nach dem Abstieg aus der Oberliga vor drei Jahren als zweite Mannschaft in der C- Liga begonnen. Diese Truppe hat sich nach und nach weiterentwickelt und ist eingespielt. Diese Tatsache mündete im souveränen Aufstieg in der abgelaufenen Saison.

Die Väter des Erfolges sind die gestandenen Spieler: Routiniers wie Torwart Andreas Klar, Libero Jürgen "Tucker" Thul, Christian Niesen oder Bastian Herrmann bilden das Gerüst der "Mannschaft mit Herz". Denn die spielerische Komponente ist ebenso stark ausgeprägt wie die Kampfkraft und Einsatzbereitschaft.

Hinzu kommt die gute Entwicklung des Torjägers Andreas Steffen, der in der vergangenen Saison mehr als 50 Treffer erzieltete und auch in Neuerburg bereits doppelt traf.

Rainer Thul, selbst in der Abwehr eine feste Größe, hofft und baut auch in Zukunft auf die Jugend. "In ein, zwei Jahren kommen nochmal fünf, sechs begabte Spieler aus dem A-Juniorenbereich, die direkt den Sprung nach oben schaffen können."

Gegen den SV Dreis setzt Thul auf die Offensive, ein temporeiches Spiel und drei Punkte. Das Derby genießt höchste Priorität, "wir haben alle Leute gesund an Bord".

Der in den vergangenen beiden Jahren um die Klassenzugehörigkeit kämpfende SV Dreis reist mit der Empfehlung eines 2:0-Heimsiegs gegen Bettenfeld zum Nachbarn.

Laut Trainer Detlef Koch tat sich seine Mannschaft in der ersten Hälfte recht schwer, spielte erst im zweiten Durchgang ihre Überlegenheit aus und hätte durchaus höher gewinnen können. "Die Mannschaft ist noch nicht richtig in Tritt, wir müssen etliche Neuzugänge integrieren", sagt Koch, der am Sonntag eine Truppe mit einem Durchschnittsalter von 22,8 Jahren auf dem Rasen hatte. Zugelegt hat der ehemalige SG Partner und langjährige Rheinlandligist vom SV Dörbach vor allem im Offensivbereich. Mit Rainer Bastian, Andre Eltges und Sven Weyres holten die Verantwortlichen drei neue Stürmer an die Salm. "Wir spielten die vergangenen zwei Jahre praktisch ohne Stürmer und haben mit viel Verhandlungsgeschick drei Top-Leute an Land ziehen können."

Befragt nach dem Saisonziel, antwortet der Trainer selbstbewusst: "Wir wollen Fünfter werden und die Großen etwas ärgern. Gelingt uns das frühzeitig, wollen wir sehen, was noch geht."

Die Dreiser planen mittelfristig: In zwei Jahren wollen sie an die Tür zur A-Liga anklopfen. Wichtig ist dem Trainer und dem Vorstand auch die Identifikation der Zuschauer mit der Mannschaft. "Bringen wir aus Klausen einen Punkt mit, wären wir sehr zufrieden. Denn danach haben wir drei Heimspiele und können punkten", signalisiert Koch eine gewisse Angriffslust.

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