Offiziell ist Manfred Neumann seit rund vier Jahren in Pension. Dennoch hat der 64-jährige ehemalige Polizeibeamte weiterhin einen Beruf. Neumann ist Ehrenamtlicher - ein Job, der ihn täglich fordert. Seit 1994 ist der gebürtige Wittlicher Vorsitzender des Sportkreises Bernkastel-Wittlich. "Jeden Tag ist etwas zu regeln", sagt er, der seit 1968 in Dreis lebt. Schon zu seiner Zeit als Polizist engagierte sich Neumann nebenbei im Sport-Ehrenamt. Er war Kreisjugendwart zwischen 1974 und 1994, bekleidete Vorstandsposten in der Sportjugend Rheinland, und arbeitete in Ausschüssen der Sportjugend Rheinland-Pfalz mit. Aktuell ist er Organisationsleiter beim SV Dreis sowie Mitglied im Jugendhilfeausschuss des Kreises. Neumann, früherer Fußball-Schiedsrichter, Tennis- und Tischtennisspieler sowie Volleyballer, hat schon mehrere Ehrungen auf Ebene des Landessportbunds und des Sportbunds Rheinland entgegen genommen. Mit der rheinland-pfälzischen Sportplakette ist nun die höchste Auszeichnung des Landes im Bereich des Sports hinzugekommen. "Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich geehrt werde", sagt Neumann, der sich wegen Knieproblemen inzwischen dem Radfahren, Schwimmen und der morgendlichen Gymnastik mit seiner Frau vor dem Fernseher verschrieben hat. Beeindruckt bei der Preisverleihung im Festsaal der Staatskanzlei in Mainz war Neumann vom "umfangreichen, vielfältigen und langfristigen" Engagement auch der anderen acht Geehrten. Für ihn bedeute die Plakette eine Anerkennung seiner Arbeit. Neumann etwas scherzhaft: "Es denkt doch noch jemand an mich." Die Sportplakette soll in Neumanns Büroecke einen Ehrenplatz bekommen - "wahrscheinlich schräg über meinem Computer". Die Sportplakette des Landes wurde 1963 zum ersten Mal verliehen. Mit ihr werden jährlich Sportler sowie auch für den Sport ehrenamtlich Tätige ausgezeichnet, die sich durch "herausragende Leistungen oder außergewöhnliche Verdienste um das Ansehen des Sports in Rheinland-Pfalz verdient gemacht haben". Die Geehrten stünden nach Ansicht von Landes-Innenminister Karl Peter Bruch "beispielhaft für die vielen tausend Bürger unseres Landes, die in Vereinen und Verbänden Verantwortung übernommen haben".