Schon im 13. Jahrhundert gab es in England erstmals den "Mothering Day", den Heinrich der Dritte allerdings zu Ehren der "Mutter Kirche" ins Leben gerufen hatte. Das Volk machte daraus einen Tag, an dem erwachsene Kinder ihre Mütter besuchen und einen Kuchen mitbrachten. Bis zur endgültigen Einführung des "Ehrentages" in Europa und Amerika vergingen aber noch einige Jahrhunderte. Anna Jarvis setzte sich am zweiten Todestag ihrer Mutter, der Frauenrechtlerin Julia Ward Howe, dem 9. Mai 1907, für eine offizielle Einführung des "Muttertages" ein. Sie hatte Erfolg und Präsident Woodrow Wilson erklärte fortan jeden zweiten Sonntag im Mai als offiziellen Ehrentag für Mütter. Für Jarvis war dies ein besonderer Erfolg, denn auch ihre Mutter hatte sich schon Mitte des 19. Jahrhunderts bereits dem Thema gewidmet und die "Mothers Days Works Clubs" gegründet, die vor allem die sanitären Missstände bekämpften, die für die hohe Kindersterblichkeit verantwortlich waren. Anna Jarvis kam selbst nie in den Genuss des Muttertages, denn sie blieb kinderlos. Der Heilsarmee schließlich ist es zu verdanken, dass der Brauch, den Muttertag zu feiern, noch während des Ersten Weltkrieges Europa erreichte. Zunächst griffen Österreicher und Skandinavier den Muttertag auf, später wurde er auch in Deutschland eingeführt. Nachdem schon 1922 eine massive Initiative des Blumenhandels den Tag befürwortet hatte, fand er 1933 auch in Deutschland offizielle Anerkennung und wurde wie in Amerika auf den zweiten Sonntag im Mai festgelegt. Anders hielt man es in kommunistischen Ländern. Hier wurde der Muttertag zusammen mit dem internationalen Frauentag am 8. März gefeiert. Übrigens werden auch heute noch an Muttertag mehr Blumen verkauft als am Valentinstag, dem Tag der Verliebten.