Einflussreiche Botschaft

TRIER. Mit Hilfe des Publikums, mit Tischmarionetten und durch Schattenspiel führt Wolfgang Messner mit dem "Blinklichter Theater" die Weihnachtsgeschichte in der Stadtbibliothek auf. "Kein Platz in Bethlehem" lautete der Titel des für Kinder inszenierten Stückes. Regie führte Werner Ries.

Wolfgang Messner weiß die ganz kleinen und schon etwas größeren Zuschauer in den Bann zu ziehen und sie von der Gegenwart aus um mehr als 2000 Jahre zurückzuführen. Er berichtet von sich, seinen Reisen und davon, dass er einmal keinen Schlafplatz fand. "Heute möchte ich Euch eine Geschichte erzählen von zweien, denen es genauso ging", sagt er. Es ist die Geschichte von Maria und Josef, die beinahe keine Unterkunft in Bethlehem fanden. Doch die Geschichte der beiden beginnt viel früher. Ein ganz normaler Morgen

Zunächst war es "ein ganz normaler Morgen in Nazareth", zu Zeiten des Kaisers Augustus. Alle gingen ihren üblichen Tätigkeiten nach, und nichts schien auf besondere Vorkommnisse hinzudeuten. "Aber immer wieder dachte sich Augustus etwas Neues aus", berichtet Messner. Er unterbricht kurz, legt die kleinen Puppen zur Seite, mit denen er die Szenen in Nazareth gespielt hat, und beschreibt die Verhältnisse der damaligen Zeit mit Bildern aus der Gegenwart und Schauspieleinlagen. Er spielt den "Hauptmann Spekulatius", der gemeinsam mit dem frisch aus dem Publikum rekrutierten "Legionär Zahnlückus" das Gebot des Augustus von der Volkszählung verkündet. Die etwas eigenartigen Namen könnten auch aus einem Asterix-Abenteuer entliehen sein. "So war das damals, wenn auch nicht ganz so lustig, wie von uns gespielt", erklärt Messner, der kurzfristig wieder in die Rolle des Außenstehenden schlüpft. Wegen der Zählung musste sich Josef nun gemeinsam mit der hochschwangeren Maria in seine Heimatstadt Bethlehem begeben. Die Reise präsentierte Messner als stimmungsvolles Schattenspiel. Berge und Täler zeichneten sich genauso wie Maria und Josef schemenhaft auf dem Wandschirm ab, bis die beiden schließlich nach einem beschwerlichen und langen Weg Bethlehem erreichten. Kein Zimmer frei

Dort bekamen sie vor allem eines zu hören: "Kein Platz, kein Platz, alle Zimmer sind belegt". Entsetzen äußerte sich bei Maria, die befürchtete, auf der Straße übernachten zu müssen. Doch dann wurde das Paar, in dieser Szene gespielt von zwei Zuschauern, zur "Herberge vom alten Levi" geschickt, wo es einen Platz im Stall fand. Draußen vor der Stadt wachten währenddessen die Hirten über ihre Herden. "Und es geschah etwas Wunderbares in jener Nacht. Ein Stern zog bis nach Bethlehem." Diesem leuchtenden Zeichen folgten sie und mit ihnen die Schafe, die akustisch durch ein mähendes, blökendes, begeistertes und bis zum Schluss aufmerksames Publikum dargestellt wurden. Sie kamen gerade rechtzeitig, um die Botschaft zu vernehmen. "Jesus möchte, dass wir uns lieben, dass wir ehrlich zueinander sind", erklärt Wolfgang Messner. Seine Motivation besteht insbesondere darin, zu zeigen, was Weihnachten ist. "Nichts hat unser Gedankengut so sehr beeinflusst wie diese Botschaft."

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