Einstimmig für Wittlich-Land

Der Großlittger Gemeinderat hat sich einstimmig für eine Zuordnung der Ortsgemeinde zu Wittlich-Land ausgesprochen; für den Fall, dass die Verbandsgemeinde Manderscheid in ihren jetzigen Grenzen nicht weiter bestehen kann.

Großlittgen. Einstimmig haben sich die drei Gruppierungen des Großlittger Gemeinderats in ihrer dreistündigen Sitzung am Montagabend für eine Zuordnung der Ortsgemeinde zu Wittlich-Land ausgesprochen. Der Beschluss soll gelten für den Fall, dass die vom Innenminister zur Fusion aufgerufene Verbandsgemeinde Manderscheid im Zuge der Kommunalreform in ihren jetzigen Grenzen nicht weiter bestehen kann. Großlittgen ist die zweitgrößte Kommune der VG. Der Rat hat außerdem den Verbandsgemeinderat Manderscheid aufgefordert, bald über das Thema Kommunalreform zu diskutieren.

Der Ratsbeschluss wurde von den mehr als 30 Zuschauern im Pfarrheim mit Applaus begrüßt. Den Antrag zum Thema Kommunalreform hatte die FWG Antony gestellt. Sie arbeitet mit der Bürgerinitiative Großlittgen zusammen, die bereits mehr als 300 Unterschriften für eine Zuordnung des Orts nach Wittlich-Land gesammelt hat. Der Sprecher der Initiative, Alois Debald, hat in einer Sitzungsunterbrechung an die Ratsmitglieder appelliert, bei ihrer Entscheidung allein das Wohl der Ortsgemeinde im Blick zu haben.

Es folgte eine eineinhalbstündige Diskussion des Rats, bei der sich Ulrich Simon von der FWG Schmitz spontan für den Antrag aussprach. Fraktionsvorsitzender Harald Schmitz betonte hingegen, dass er zunächst für die Eigenständigkeit der VG gewesen sei. Schmitz sprach sich aber auch klar gegen eine Zugehörigkeit von Großlittgen zum Vulkaneifelkreis aus. Er habe gehört, in diese Richtung gebe es bereits Gespräche. Großlittgen sei jedoch - und in diesem Punkt waren sich alle einig - in allen wichtigen Punkten nach Wittlich hin orientiert.

Norbert Bruch, Sprecher der größten Ratsfraktion, der FWG Hubo, der auch der Ortsbürgermeister angehört, äußerte sich skeptisch zum Antrag. Er sprach sich für das Festhalten an den bestehenden Strukturen aus und prognostizierte eine schwierige Stellung Großlittgens in einer fusionierten Verbandsgemeinde Wittlich-Land/Manderscheid mit 45 Ortsgemeinden.

Am Ende der Diskussion zog sich die FWG Hubo zu einer fünfminütigen Beratungszeit zurück. In einer persönlichen Erklärung betonte Ortsbürgermeiser Karl-Heinz Hubo, er sei zunächst für den Erhalt der VG mit der Option zur Vergrößerung. Dann stimmte seine gesamte Gruppierung dem Antrag zu. Kritisiert wurde in der Ratssitzung, dass der Bürgermeister der VG, Wolfgang Schmitz, nicht anwesend war. Er habe, bevor der Großlittger Termin feststand, bereits bei einer anderen Sitzung sein Kommen zugesagt, sagte Hubo. Schmitz sei bereit, an einem anderen Termin mit den Großlittgern über die Kommunalreform zu diskutieren.Liebe Leser, was halten Sie von der Entscheidung des Großlittger Gemeinderats? Mailen Sie uns Ihre Meinung in Kürze (maximal 900 Zeichen Textlänge) an die Adresse mosel-echo@volksfreund.de. Name und Anschrift nicht vergessen!

Meinung

Schnelles Handeln gefragt

Der einstimmige Ratsbeschluss der Großlittger für eine Zuordnung nach Wittlich-Land ist ein deutliches Zeichen. Auch wenn der Rat nicht die Befugnis in Sachen Kommunalreform hat, muss sich die VG-Verwaltung nun doch mit diesem Votum auseinandersetzen. Sie sollte sich endlich um das Thema Kommunalreform kümmern. Bürgermeister Wolfgang Schmitz, der noch vor wenigen Tagen sagte, er wolle an der Eigenständigkeit der VG festhalten, hat nach dem Gespräch mit dem Innenminister vor vier Wochen, das für ihn ohne eindeutiges Ergebnis blieb, nichts Offensichtliches mehr in Sachen Kommunalreform unternommen. Auch von Verhandlungen mit Daun wusste er auf TV-Anfrage nichts. Doch das Ministerium hat mittlerweile klar formuliert, dass die VG nur noch eigenständig bleiben kann, wenn sie sich vergrößert. Bis 2012 kann sie mitbestimmen, wohin die Reise geht. Diese Möglichkeit sollte sie schnell nutzen. m.maier@volksfreund.de

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