Entscheidung vertagt: Wohin will die Gemeinde Neumagen-Dhron?

Der Gemeinderat Neumagen-Dhron hat die Entscheidung vertagt, zu welcher Verbandsgemeinde die 2500-Einwohner-Gemeinde wechseln soll. Ein Arbeitskreis soll zunächst Gespräche mit Bernkastel-Kues und Schweich führen.

Neumagen-Dhron. Piesport will der Verbandsgemeinde (VG) Bernkastel-Kues angehören, Trittenheim will zur VG Schweich wechseln und Minheim zur VG Wittlich-Land. Das haben die Gemeinderäte der drei Orte beschlossen. Und Neumagen-Dhron? Dort ist Lage nach der Bürgerbefragung vom Februar nicht so eindeutig.

Bei der Bürgerbefragung hatten sich 41,6 Prozent der Bürger von Neumagen-Dhron für eine Fusion der Gemeinde mit der VG Bernkastel-Kues und 40,12 Prozent für eine Fusion mit der VG Schweich ausgesprochen. Schweich oder Bernkastel-Kues - das ist die Frage.

Der Gemeinderat hat am Donnerstagabend die Bildung eines Arbeitskreises beschlossen, bestehend aus dem Ortsbürgermeister, den drei Beigeordneten und den vier Fraktionssprechern im Rat. Diese werden mit der VG Schweich und der VG Bernkastel-Kues Verhandlungen aufnehmen. Die Verbandsgemeinde Thalfang, zu der sich lediglich 12,4 Prozent der Neumagen-Dhroner bekannten, ist aus dem Rennen. Wenn das Beratungsergebnis vorliegt, wird der Gemeinderat sein Votum abgeben.

Ortsbürgermeister Willi Herres: "Bei den Verhandlungen muss konkret über Inhalte gesprochen werden."

Ratsmitglied Edwin Kohl erklärte: "Es muss deutlich werden, dass wir was zu bieten haben." Reiner Philipps bedauerte, dass die VG Neumagen-Dhron in Auflösung begriffen sei. Philipps: "Die Verbandsgemeinde driftet auseinander. Das tut mir in der Seele weh."

Alfred Schwarz sagte, das Thema freiwillige Fusion habe sich zu einer "freiwilligen Konfusion" entwickelt. Bei der Befragung hätten sich immerhin 41 Prozent der Bürger der VG dafür ausgesprochen, dass diese als Ganzes eine freiwillige Fusion mit einer anderen VG eingehen sollte. 40 Prozent wünschten damals eine Fusion "in Teilen" mit einer anderen VG.

Das Mehrheitsvotum, so Schwarz, sei nicht umgesetzt worden. Es habe offensichtlich einigen Funktionsträgern nicht gepasst, und man habe schnell Fakten geschaffen. Schwarz: "Die Frage nach dem besten Fusionspartner für die Verbandsgemeinde hat sich zu meinem Bedauern erledigt. Sie befindet sich in Liquidation. Das Kind ist nun in den Brunnen gefallen. Der Gemeinderat hat nun die Aufgabe, für die Gemeinde zu retten, was noch zu retten ist."

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