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Viele Eltern stehen überfordert vor dem Riesenangebot an Spielmaterial, und beim Blick in manche Kinderzimmer hat man den Eindruck, das Kind sammele Spielzeug statt damit zu spielen. Da sind 20 Stofftiere im Regal, und doch ist keines "zum Liebhaben" dabei, und die 30 Mini-Autos geben auch keine Garantie, dass ein Vierjähriger zu einem länger andauernden Spiel findet.

Weniger ist oft mehr. Vor allem jüngeren Kindern sollte die Qual der Wahl erspart bleiben und einiges Spielzeug außer Sichtweite gestellt werden. Wie finden Eltern das geeignete Spielzeug für ihr Kind? Alter, der individuelle Entwicklungsstand, vor allem die besonderen Eigenschaften eines Kindes sind wichtige Kriterien. Die Altersempfehlungen auf den Verpackungen können nur Orientierungshilfen sein. Verfrühte Spielzeuggeschenke, die Kinder ständig überfordern, führen zu Mutlosigkeit und Enttäuschung statt zur Förderung der Persönlichkeit.Grundsätzlich sollte Spielzeug einfach und vielseitig verwendbar sein, dadurch entsteht Raum zum Ausprobieren. Für Kinder sind die meisten Dinge nicht eindeutig zweckgebunden. Kinder sind fähig, sich mit jedem Spielmaterial etwas einfallen zu lassen. Fahrzeuge mit Motorgeräuschen oder sprechende Puppen sind unnötig. Problematisch ist auch, wenn jegliches Zubehör zu einem Spielzeug dazugekauft wird. Kinder werden so daran gehindert, zu improvisieren und selbst Requisiten anzufertigen. Gutes Spielzeug gibt es in jeder Preislage. Für unentbehrliche Dinge, die lange Zeit gebraucht werden wie die Puppe, zu der eine Beziehung aufgebaut wird, oder die noch nach Jahren erhältlichen, erweiterungsfähigen Bausteinsysteme, lohnt sich eine höhere Geldausgabe. Die Autorin ist pädagogische Mitarbeiterin der Katholischen Familienbildungsstätte Trier.

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