" ersetzt. Werde ich laut, wenn am Tisch geschweinst wird, darf bei Oma und Opa mehr Essen unterm Tisch landen als im Magen. Hier dürfen die Kinder auch ohne Matschklamotten in Pfützen rumspringen. Und meine Eltern amüsiert es, wenn meine Söhne die Hydrokultur-Steinchen aus den Kübeln katapultieren. Mein Vater verwandelt die Küche auch in ein Schwimmbad, wenn es der Wissenschaft dient: Mittels einer Nuss-Schale demonstriert Opa dann die Schwimm-Eigenschaften von Holz. Der Kleinste haut mit seinen Patschehändchen gleich mittenrein in die mit Wasser gefüllte Bratpfanne und verursacht einen Küchen-Tsunami. Auf die Pfützen, die in Rinnsalen vom Küchentisch tropfen, stellt mein Vater einen weiteren Kochtopf. Nun möchte Opa vorführen, wie sich der Wasserspiegel senkt, wenn sich die gleiche Menge Wasser in einem größeren Gefäß verteilt. Meine Mutter hat derweil ein anderes Lehrstück im Sinn: Wie funktioniert eine Spritze? Der ältere Dreikäsehoch macht es nach und spritzt das Wasser von einem Topf in den anderen. Schon hat Oma eine zweite Spritze organisiert, und Opa bekommt in der Küche eine Fontäne Wasser ab. Lautet die erste Reaktion meines Sohnes noch: "Das darf man nicht", sind die mühsam antrainierten Verhaltensregeln schnell vergessen, und auch er verfolgt seinen Opa durchs Haus. Der kapituliert erst, als auch das Wohnzimmer unter Wasser steht. Am nächsten Besuchs-Wochenende kommt die "Sahnebombe" zum Einsatz. Nach einer unfreiwilligen Attacke meines Vaters auf seinen Tischnachbarn greift meine Mutter beherzt zur Riesensahnespritze und setzt ihrem Mann einen dicken Klecks auf die Glatze. "Das darf man doch nicht", reagiert mein Sohn erstaunt. Erst leckt er Opas Glatze sauber, und dann erobert er das neue Spielzeug. Da macht es mich doch einigermaßen nervös, dass meine Mutter jüngst einen neuen Feuerlöscher angeschafft hat.