Fingergericht oder Fingerfood?

Früher konnten Hähnchenkeulen, als Fingergericht, doch einfach in die Hand genommen werden. Heute höre ich überall auch den Begriff Fingerfood. Welcher Begriff ist richtig? Beide Begriffe sind richtig, doch sie bedeuten etwas ganz Unterschiedliches.

"Fingergericht" und "Fingerfood" werden, wie es im gastronomischen Sinn richtig ist, unterschieden: Zu "Fingergerichten" gibt es automatisch eine Schale (Fingerbowle), um die Finger zu säubern. Klassische Fingergerichte sind: Schalen- und Krustentiere, Muscheln, Artischocken, Spare-Ribs oder Wachteln. Es ist nämlich falsch zu glauben, dass alles, was fliegen kann, im Restaurant auch mit den Fingern gegessen werden darf. Der Hähnchenschenkel beispielsweise ist ein "Situations-Fingergericht". In Restaurants, besonders in denen der gehobenen Klasse, wird er mit Messer und Gabel gegessen. Nur auf Volksfesten, im Biergarten oder Bierzelt und in typischen Hähnchenbratereien ist es kein Fauxpas, einen Hähnchenschenkel in die Hand zu nehmen. Bei "Fingerfood" bekommen Sie dagegen nur eine (Papier-) Serviette, die auch vollkommen ausreichend sein müßte. Zu "Fingerfood" zählen kleine Snacks, die entweder mit einem Spieß oder auf kleinen Tellern serviert werden und direkt mit der Hand verzehrt werden können - oft nur mit einem Bissen. Dazu gehören: Kanapees, Dips, Mini-Quiches, Fleisch-, Gemüse- oder Fischbällchen. Typische Situationen für Fingerfood sind Empfänge oder Stehpartys.Ihre Salka Schwarz Repräsentationstrainerin für moderne Umgangsformen www.stil-kunde.com Haben auch Sie Fragen zu Stil und Etikette? Mailen Sie uns: familie@volksfreund.de

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