Freunde in der Fremde

FÖHREN/SCHWEICH/KROKOWA. (dis) Die Pflege der Partnerschaft zwischen der Verbandsgemeinde Schweich und der Stadt Krokowa in Polen ist die Aufgabe des Fördervereins Krokowa. Jetzt besuchte der Verein mit 46 Teilnehmern die Stadt an der Ostsee.

Das Schloss Krockow ist in Mehring, Schweich und Föhren ein Begriff. Der Vorsitzende des Fördervereins Krokowa, Willi Müller, verbindet damit wie viele andere Menschen an der Mosel schöne Erinnerungen an Aufenthalte in Polen. Auch die jetzige Reise der Gruppe in den Osten diente der Erhaltung und Festigung der Partnerschaft. Die Gruppe war ein "bunter Haufen", als sie mit dem Flieger ab Frankfurt-Hahn zu dem neuntägigen Besuch gestartet war. Die Frauen und Männer kamen von der Mosel, aus der Eifel, vom Hunsrück und aus Trier. Nach der ersten Nacht in einem Hotel in der Innenstadt von Danzig und einer Stadtbesichtigung fuhr der Partnerschafts-Förderverein mit dem Bus in Richtung der russischen Grenze und an die masurische Seenplatte. Besichtigungen in Elbing (Elblag) und Frauenburg (Fromborg) standen auf dem Programm, ehe die Moselaner im mit 670 Zimmern riesig wirkenden Hotel "Golebiewski" in Nikolaiken (Mikolajki) in den Masuren ankamen. "Das ist der absolute Wahnsinn", sagten viele aus der Gruppe. Die Teilnehmer waren von den vielfältigen Möglichkeiten im Hotel und von der Stadt Nikolaiken am gigantischen See "Jezioro Sniardwy" begeistert. Essen unter Kronleuchtern

Das Wasser spielte in den nächsten Tagen immer wieder eine große Rolle im Tagesablauf der Teilnehmer. Neben Tagesausflügen mit Besichtigungen von vielen Orten und Museen in den südlichen und nördlichen Masuren genossen die Besucher zwei Schiffs- und Bootsfahrten auf verschiedenen Seen und dem Fluss Krutynia. Die Besichtigung der Wallfahrtskirche "Heilige Linde", der bedrückende Besuch der Wolfsschanze und an einem Rollberg am Oberländer Kanal rundeten die Erlebnisse in diesem Teil Polens ab. Am fünften Reisetag führte der Weg über die bekannte Marienburg (Mariborg) in das fast unmittelbar an der Ostsee gelegene Krokowa. Der Empfang im Schloss Krockow, es lag bis 1991 in Schutt und Asche (der TV berichtete), war von Herzlichkeit geprägt. Das Schloss als "Stiftung Europäische Begegnung - Kaschubisches Kulturzentrum Krokowa" lud die Gäste zum Verweilen ein. Großes Erstaunen herrschte beim Essen im festlich dekorierten Ballsaal unter Kronleuchtern und bei Kerzenschein. "Die Direktorin Urszula Marszall hat sich einiges einfallen lassen, um den Verein zufrieden zu stellen", sagte Willi Müller. Die Tage mit Besichtigungen des Schlosses, der Fahrt durch die Kaschubische Schweiz, Vorführungen einer Kaschubischen Volkstanzgruppe und dem Besuch der zweitgrößten Wanderdüne Europas bei Leba am Lebsko-See sowie der Halbinsel Heia vergingen schnell. Oft wurden die Rheinland-Pfälzer in der Fremde an ihre Heimat erinnert. So fanden sie in Nikolaiken ein Transparent mit der Aufschrift "Moselland - Wina Mozelskie", auf der Halbinsel Heia wurde an die 1273 Kilometer bis Hermeskeil erinnert, und am Schloss in Krokowa zeigte ein Schild in Richtung Schweich mit dem Hinweis: 1 200 Kilometer. Bei den Gesprächen mit der Vorsitzenden der deutschsprachigen Minderheit, Eleonore Döring, dem Bürgermeister Irenensz Wisniewski und den Offiziellen Krzysztof Wisniewski und Maria Wisniewska wurde der Wunsch nach weiteren Besuchen deutlich. Mit einem Blick auf das Schloss und dem Bewusstsein, schöne Tage in Polen erlebt zu haben, stand am letzten Tag vor dem Rückflug auf den Hunsrück nochmals ein Bummel in Danzig an. Willi Müller: "Einfach schön, wie diese unterschiedlich zusammengesetzte Gruppe sich zusammenfand und miteinander umging."

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