FUSSBALL-BEZIRKSLIGA: Zittersaison mit Happy-End

HETZERATH. (L.S.) Der SV Hetzerath hatte es schwerer als erwartet in dieser bärenstarken ersten Bezirksligasaison nach der Spielklassenreform. So durften die Spieler um Neu-Coach Rudi Jung erst nach der kräftezehrenden Relegation den Klassenerhalt feiern. Doch in der neuen Spielzeit geht der Verjüngungsprozess weiter. Wichtig, wenn man bedenkt, dass die Pflichtspiele nicht wesentlich weniger werden.

"Ich habe im Leben nicht damit gerechnet, dass es so eng werden könnte!" So umreißt Rudi Jung seine Premieren-Saison beim SV Hetzerath. An den Abstiegskampf zwar aus Brucher Zeiten gewöhnt, kam sein Team am Ende nicht über den 14. Tabellenplatz hinaus und musste mit der Relegation in die unfreiwillige Verlängerung. Jeder kennt inzwischen das Ergebnis: mit einem Kraftakt kam der SVH nach einem 2:0 zu Hause gegen Sirzenich und einem 2:2-Remis beim VfL Trier an das rettende Ufer. Gründe für die mäßige Saison sieht der Trainer vor allem in der Tatsache, dass "ich eine für mich vollkommen neue Mannschaft übernommen habe und ich mich auf all die neuen Gegebenheiten und Spieler einstellen musste. Das geht nicht von heute auf morgen. Zudem hatten wir einige Disziplinlosigkeiten zu verkraften", so Rudi Jung, der inzwischen in Hetzerath jeden Spieler besser einschätzen kann. So gerieten die Spieler um das "Denkmal" Eric Thielmann oftmals in Unterzahl und vergaben leichtfertig vorher sicher geglaubte Punkte. Zudem brachten vier "Matchbälle" keinen Vorteil, als man gegen mitbetroffene Abstiegskandidaten nicht gewann. Dennoch muss man anerkennen, dass das Team zum Schluss sein wahres Gesicht zeigte und es verdient den Ligaverbleib sicherte. Denn spielerisch waren die Schwarz-Weißen ja nie schlecht, hatten ihre Qualitäten schon immer im Offensivbereich. Hinzu kam die Tatsache, dass die überwiegende Mehrheit der Bezirksligavereine aus der Landesliga kam und über die bessere Qualität verfügten. Rudi Jung will diese Saison nicht kommentarlos abhaken, obwohl die Vorbereitungen fürs neue Spieljahr bereits auf Hochtouren laufen. Seiner Meinung nach machten die jungen Spieler den größten Sprung nach vorn. Benjamin Marquenie, Tom Follmann und Daniel Zimmer spielten sich in den Stamm und lassen für die Zukunft hoffen. Zumal weitere Zugänge für die gute Nachwuchsarbeit im Verein sprechen. Mit Frank Sungen, der bereits einige Einsätze als Libero hinter sich hat, Ralf Tibor und Daniel Eilenz stehen weitere Talente auf dem Sprung. Die Neuzugänge komplettieren der Föhrener Dirk Stoffels und Volker Schönhofen vom SV Binsfeld. Dagegen werden Ralf Thieltges (zweite Mannschaft) und Mathias Krames ("Stand-by" sowie Torwarttrainer) sich etwas zurückziehen. Dennoch glaubt Jung an eine ansprechende nächste Saison: "Wenn wir einen Blitzstart hinlegen und die Abwehr stabilisieren können, traue ich der Mannschaft einen Platz zwischen sechs und zehn zu." Der neue Coach fügt hinzu, dass "es sehr viel Spaß macht, in Hetzerath zu arbeiten, weil alle an einem Strang ziehen und ein ganzes Dorf regelrecht Fußball lebt. Die vielen Zuschauer identifizieren sich mit ihrem Fußballverein auch deshalb, weil sie ihre Eigengewächse sehen und die Jugend die Zukunft hat." Was dem bescheidenen und ehrgeizigen Trainer noch am Herzen liegt: Jung will jedem Akteur seine Arbeitsweise noch näher bringen. "Ich will, dass die Spieler den Kopf frei bekommen, damit sie Fußball mit Charakter und Elan spielen." Jung betont in diesem Zusammenhang, dass er auch ein kollegiales Verhältnis zu den Trainerkollegen seiner Zunft pflegt und das wiederum positiv auf die Mannschaft abfärbe. Die weitere Vorbereitung hat indes schon begonnen. Am 6. Juli ist Trainingsauftakt, in dessen weiteren Verlauf sechs Testspiele vorgesehen sind. Am 8. August wird es mit dem Knaller gegen Rheinlandliga-Absteiger SV Morbach richtig ernst.

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