Fußball-Kreisliga A: Martin Dawitschek und seine SG Haag wollen den Titelkampf annehmen

Die SG Haag ging als unerwarteter Spitzenreiter der Kreisliga A in die Winterpause. Die Entwicklung im taktischen Bereich ist für Trainer Martin Dawitschek auf einem guten Weg, stecke aber noch in den Kinderschuhen. Über Tendenzen, Chancen und Ziele unterhielt sich der TV mit dem Trainer, der selbst in der zentralen Abwehr spielt.

Haag/Dhrontal/Merscheid. (L.S.) Zwar im erweiterten Favoritenkreis gesehen, trumpfte die SG Haag/Dhrontal in der Hinrunde der Meisterschaft groß auf und bewies endlich auch mal "Steherqualitäten". Die launische Diva der A-Liga ist in dieser Saison auf dem besten Weg, dieses unschöne Prädikat abzulegen und hat in Neu-Trainer Martin Dawitschek einen gut verständlichen, Respekt vermittelnden Übungsleiter gefunden.

Die Handschrift des früheren Oberligaspielers und Ex-Spielers des Rheinlandligisten SV Morbach ist im Hunsrück unverkennbar. Die Qualitätssteigerung in Angriff (Platz zwei der Liga hinter dem TuS Platten) und Abwehr (bestes Team mit Morbach II) mündete in Platz eins und weckt nun im Hunsrück Begehrlichkeiten.

"Wir wollten unter die ersten Sechs und stehen jetzt sehr hoffnungsvoll im Soll. So lange es geht, wollen wir oben dabei bleiben. Die großen Gegner kommen alle noch zu uns. So gesehen müssen wir nicht lange überlegen, sondern werden den Kampf annehmen", beschreibt Dawitschek die Ausgangslage.

Ein noch besseres Abschneiden verhinderte die 1:3-Heimniederlage vor Weihnachten gegen Platten: "Platten hat uns 25 Minuten lang unsere Grenzen aufgezeigt. Sie waren spritziger, aggressiver und haben zwei entscheidende Tore gemacht. Doch die Gesamtentwicklung im taktischen, technischen und läuferischen Bereich ist unverkennbar. Doch im Frühjahr erwartet uns nicht nur ein schweres Programm, sondern auch viel Arbeit, denn ausruhen dürfen wir uns auf unseren Lorbeeren nicht. Wir haben noch nichts erreicht", sagt der Coach, der seinen Kontrakt vorzeitig um ein Jahr bis Sommer 2010 verlängert hat.

Angesprochen auf die besten Spiele seines Teams, nennt er auch Partien, in denen gar nicht gewonnen wurde. "Das 2:3 gegen Salmrohr, wo wir 43 Minuten hervorragenden Fußball gespielt haben, oder das 3:3 von Reil, als wir einem 1:3 hinterher liefen, stehen ebenso weit oben in der Skala wie die siegreichen Spiele in Binsfeld, als wir taktisch ausgereift agierten, und Morbach II.Torhüterfrage noch offen



Im täglichen Training sich mehr abzuverlangen, noch mehr dahin zu gehen, wo es weh tut und die Selbstdisziplin weiter zu verinnerlichen, darin sehe ich die Schwerpunkte, wenn es jetzt bald wieder los geht", sagt Dawitschek, der mit der Rückkehr der Rekonvaleszenten Edwin Reitz, Markus Moseler, Sascha Knob und Matthias Traut mehr Handlungsspielraum erhält. Die Karten bei den Torhütern Victor Kneip und Markus Gauer werden neu gemischt. Aus der von Ex-Coach Mattern Thömmes trainierten A-Jugend bekommen Talente eine Chance, aus der zweiten Mannschaft rücken partiell Martin Ertz, Martin Steinmetz und Kai Knob nach. Martin Dawitschek ist kein Freund der großen Stars und setzt eher aufs Kollektiv. So gesehen ist er zwar froh über seine Torjäger Björn Schwarz und Christian Görg, nennt aber auch Namen wie Stefan Marx, Bernd Reitz oder Kai Hoffmann, die hinter "den Kulissen" die Fäden ziehen und auf dem Feld eher unauffällig agieren.

"Die Kompaktheit des Teams steht im Vordergrund", sagt der Trainer, der das optimale Zusammenwirken von Vorstand und Mannschaft mit als Erfolgsgrund ansieht. Etliche Testspiele stehen in der Winterpause noch auf dem Programm. Die Rückrunde wird auf dem Rasenplatz in Haag gespielt.

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