FUSSBALL: Schiris in der Schule

Bernkastel-Wittlich . (red) Die rund 130 Schiedsrichter im Fußball-Spielkreis Mosel treffen sich alle zwei Monate zu ihrer Pflichtbelehrung. Neue Medien ermöglichen eine intensivere Fortbildung der Referees.

"Auf dem Programm steht heute Regel 11. Wir werden zum Regelthema eine Gruppenarbeit machen und anschließend Videoszenen analysieren. Doch zunächst wird der Regeltest geschrieben." So lautet die Eröffnung der Belehrung durch den Lehrwart Arno Görg. Hinter Regel 11 verbirgt sich das Thema "Abseits", in dem die Schiedsrichter geschult werden. Alle zwei Monate müssen die Schiedsrichter die Schulbank drücken. Diesmal ist es eine Intensivbelehrung für die in den Verbandsklassen tätigen Unparteiischen. Die Intensivbelehrungen sind eine Maßnahme des Verbandes, um die Schiedsrichter fit für höhere Aufgaben zu machen. Zunächst steht der obligatorische Test auf dem Programm. 15 Regelfragen müssen die Schiedsrichter lösen. Danach geht es an die Gruppenarbeit. Die Gruppen sind gemischt. So arbeiten Christoph Schmitz, Schiedsrichter in der Oberliga, und Fidan Berisha aus dem Nachwuchskader zusammen. Die Gruppenarbeit kommt gut an. "Die Schiedsrichter-Gruppe ist wie ein Verein", sagt Marco Thees, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit. Danach werden mit Beamer und Laptop Spielszenen an die Leinwand geworfen. Zunächst wird der Spielverlauf in normaler Geschwindigkeit gezeigt. Abseits oder kein Abseits? Es wird diskutiert und analysiert. "Die neuen Medien ermöglichen ganz andere Möglichkeiten in der Lehrarbeit", findet Arno Görg.Sorge um den Nachwuchs

Besorgnis erregend ist allerdings die Entwicklung der Schiedsrichter-Zahlen. Immer weniger Fußballfreunde erklären sich bereit, das Amt des Schiedsrichters auszuüben. "Die Seniorenspiele bekommen wir gerade so besetzt", analysiert Schiedsrichter-Ansetzer Kornelius Schäfer. Gezielt wird versucht, Neu-Schiedsrichter intensiv zu betreuen. Auch die Vereine stehen in der Pflicht. Immer mehr Klubs erfüllen das Soll nicht. Jeder Verein muss eine bestimmte Anzahl an Schiedsrichtern stellen, die sich an der Spielklasse der ersten Mannschaft orientiert. Wird dieses Soll in drei aufeinanderfolgenden Jahren nicht erfüllt, droht der Zwangsabstieg. Inzwischen flimmert die letzte Videosequenz über die Leinwand. Zwei Stunden Belehrung sind vorüber - alle klopfen auf den Tisch. "Eine sehr gute Belehrung", ist der einhellige Tenor. Doch Schluss ist für die meisten noch nicht. In geselliger Runde wird noch gefachsimpelt und geflachst. Infos rund um das Schiedsrichterwesen im Spielkreis Mosel im Internet unter www.schiedsrichtervereinigung-mosel.de

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