Genussvoll und gesellig
Bei seiner Gründung im Jahr 1979 waren es 29 Weinfreunde, jetzt hat der Verein 215 Mitglieder. Der Riesling-Freundeskreis der Weinbruderschaft Augusta Treverorum e.V. vermittelt interessierten Weinliebhabern Kenntnisse über den Riesling, die Weinkultur und den Weinbau. Die Geselligkeit kommt dabei nicht zu kurz, wie ein Besuch bei den Weinfreunden zeigte.
Trier/Longuich. (gsb) Regelmäßig einmal im Monat trifft sich der Stammtisch des Riesling-Freundeskreises an wechselnden Orten. Wie vor kurzem im Annenhof des Weingutes Oberbillig in Trier-Olewig. Stimmengewirr, klingende Gläser, leuchtende Augen und gerötete Wangen - und immer wieder ein herzliches "Zum Wohl!" und "Prosit!". "Man kennt sich und schätzt die einfache, unkomplizierte und gesellige Gesellschaft", sagt Hans Dieter Aigner, der durch einen TV-Bericht auf den Riesling-Freundeskreis aufmerksam wurde und mit seiner Frau dort "hängen geblieben" ist. "Gäste sind immer herzlich willkommen", erläutert die Bruderschaftsrätin und Winzerin Ursula Franzen, die zusammen mit dem langjährigen Vereinsvorsitzenden und Gründer, Benedikt Engel, die monatlichen Stammtische mit durchschnittlich rund 30 Teilnehmern organisiert. Der Riesling-Freundeskreis hat 215 Mitglieder, davon 97 Prozent Weinkonsumenten, drei Prozent Weinerzeuger. An wechselnden Orten finden die Treffen statt: Im Winter eher in Trier, im Sommer außerhalb, verbunden mit Weinwanderungen. Dabei gibt Ehrenbruderschaftsmeister Engel, ehemaliger Güterdirektor des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums, sein profundes Weinwissen weiter. "Wir können alle von ihm lernen", bestätigt Ursula Franzen, die ihr Weingut Franzen-Grimbach in Feyen leitet. "Selbst als gestandene Winzerin erfahre ich immer wieder etwas Neues." Damit spricht sie den Hauptzweck des Vereins an: Kenntnisse über den Weinbau und die Weinkultur insbesondere im Weinbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer zu vertiefen. Denn der Stammtisch der Weinfreunde ist nur ein Teil des großen Angebots, das die Weinbruderschaft Augusta Treverorum e.V. bietet.Regelmäßig werden Weinseminare und -exkursionen mit kommentierten Wein- und Sektproben veranstaltet sowie Besuche in deutschen und ausländischen Weinregionen organisiert. Dabei ging es mal zu den französischen Nachbarn - oder auch in die Toskana. "Von den Fahrten kommen wir alle gut gelaunt zurück", bestätigt Ursula Franzen schmunzelnd die anregende Wirkung des Weins. Wichtig ist den Riesling-Freunden, die landschaftlichen Schönheiten des Moseltals und seiner Nebenflüsse zu erfahren und Weinlagen mit unterschiedlicher Bebauung und verschiedenen Herstellungsmethoden kennenzulernen. Dabei kommt der Genuss von Rieslingweinen und -sekten nicht zu kurz. Ob in stilvollem Ambiete wie im ältesten Weinkeller Deutschlands bei den Vereinigten Hospitien Trier oder in einem traditionellem Weingut wie in Olewig.Der Kreis ist Inhaber des "Weinpreises der Stadt Trier" und pflegt seit 1989 eine Weinpatenschaft mit der "Gesellschaft für deutsche Weinkultur in Westjapan" in Osaka. Zudem ist er Mitglied in der Gemeinschaft deutschsprachiger Weinbruderschaften, der 43 Weinbruderschaften angehören.Kontakt: Bruderschaftsmeister Jürgen Schlöder, Longuich (Informationen unter Telefon 06502/994111). Riesling Die weiße Rebsorte gilt als eine der besten und wichtigsten Weißweintrauben. Sie bringt die besten Ergebnisse in kühleren Gegenden und wird vor allem in Deutschland angebaut. Vom oberen Rheintal aus verbreitete sich der Riesling am Ende des Mittelalters in die meisten deutschen Anbaugebiete: Rüsselheim (ab 1435), Bingen (1463) und Mosel (1464).