Gut geschützt in heißen Nächten

Eins und eins macht zwei. Das weiß jedes Kind. Wenn jedoch in heißen Sommernächten die Lust zu mehr als Kuscheln und Küssen entflammt, wird aus zwei schnell drei - sofern man nicht aufpasst und sich schützt. Die einfachsten und bekanntesten Verhütungsmittel sind Pille und Kondom. Doch es gibt Alternativen.

Seit Ende Februar gibt es in Apotheken den Nuvaring, einen verhütenden Vaginalring. Das moderne Verhüterli besteht aus Kunststoff, ist biegsam und lässt sich so leicht einführen wie ein Tampon. Frauen legen den Ring selbst ein und entfernen ihn erst nach drei Wochen wieder. Dann folgt eine Woche Pause. In seiner Wirkung ähnelt der Nuvaring der Pille, denn er gibt einen Hormon-Mix aus Östrogen und Gestagen ab. Magen und Darm werden jedoch nicht belastet. Die Trierer Frauenärztin Andrea Steinmetz rät: "Im Grunde eignet sich der Nuvaring für alle Altersstufen - abhängig von den Risikofaktoren: Raucherinnen würde ich ihn nicht empfehlen." "Kleben statt schlucken" heißt es beim Hormonpflaster Ortho-Evra. Frauen kleben das fünf mal fünf Zentimeter große Pflaster auf Bauch, Po oder die Außenseite eines Oberarms. Alle sieben Tage wird es erneuert, nach dem dritten Pad folgt eine einwöchige Pause. Schwitzen, schwimmen oder baden beeinflusst die Wirkung nicht - nur auf Kosmetika und Öle in der Nähe der Klebestelle sollte verzichtet werden. Das Pflaster leitet niedrige Dosen Gestagen durch die Haut in die Blutbahn. In Deutschland ist es erst seit August auf dem Markt. "Die Erfahrungswerte sind noch gering. Allerdings zeigt sich, dass Ortho-Evra bei übergewichtigen Frauen seinen Dienst versagt", so Dr. Steinmetz. Fest verankert ist Mirena. Die Hormonspirale sieht aus wie ein "T" und besteht aus flexiblem Plastik. Vom Arzt in die Gebärmutter eingesetzt, verhütet Mirena bis zu fünf Jahre lang. Aus einem Hormondepot werden niedrige Mengen Gestagen abgegeben. Die tägliche Dosis ist jedoch so gering, dass die Eierstöcke nicht beeinflusst werden. "Mirena ist so sicher wie die Pille. Auch bei Risikofaktoren wie Rauchen oder Bluthochdruck eignet sich die Spirale", rät Dr. Andrea Steinmetz. Für Frauen um die 20 Jahre ist Mirena besonders gut geeignet. Guter Sex geht unter die Haut, das verhütende Hormonstäbchen Implanon ebenfalls. Nach einem kleinen Schnitt schiebt der Arzt das Implantat unter die Haut des Oberarms. Im Gespräch den Favoriten herausfinden

Von außen ist das Stäbchen nicht zu sehen, sondern nur mit den Fingerspitzen zu ertasten. Drei Jahre schützt Implanon zuverlässig, indem es geringe Mengen Gestagen in den Körper abgibt und so den Eisprung unterdrückt. Frauenärztin Andrea Steinmetz urteilt: "Bei jungen Frauen, die eine hohe Sicherheit wollen, ist Implanon sehr zu empfehlen. Bei Akne ist es jedoch keine Behandlungsmöglichkeit." Vorteil von Implanon: gezahlt wird einmalig bei Beginn der Verhütung. Wer seinen persönlichen Verhütungs-Favoriten finden will, sollte mit seiner Frauenärztin sprechen. "Es gibt kein universelles und kein absolut sicheres Verhütungsmittel. Die Frau muss sich wohl fühlen mit der Methode, die sie wählt", gibt Dr. Steinmetz zu bedenken. Nicht vergessen werden darf, dass Verhütung nicht nur Frauensache ist. Ein klärendes Gespräch mit dem Partner ist sinnvoll. Wichtig: Ausschließlich Kondome schützen vor Geschlechtskrankheiten wie Tripper oder Aids! Und da geht es um mehr, als eine ungewollte Schwangerschaft

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