Guter Rat zur richtigen Zeit

Kennen Sie das: "Ich weiß nicht, ob ich überhaupt noch bei Günter bleiben soll. Ich bin so unglücklich und er ändert nichts!" Oder: "Du, ich habe eine neue Stelle angeboten bekommen, das Angebot ist wirklich gut, auf der anderen Seite...." Oder: "Kannst Du mir nicht einen guten Hausarzt nennen, also meiner ist ja...!

Was soll ich nur machen?" Wer kennt sie nicht, diese Alltagssituationen, in denen wir über Veränderungen bestimmter Lebenssituationen nachdenken oder sogar gezwungen sind, schwerwiegende Entscheidungen zu treffen. Man ist unsicher. Zwar zeichnen sich Vorteile ab, aber man scheut auch die möglichen Nachteile. Geht Ihr Tipp an den Anderen gut aus, werden Sie gelobt. Aber wehe es läuft schief! Dann werden Sie mit Vorwürfen konfrontiert. Dabei hatten Sie es doch nur gut gemeint. Ihr gut gemeinter Rat kann ungeahnte, bittere Konsequenzen haben: Die Freundin fühlt sich einsam und schlechter als mit Günter. Die neue Stelle ist noch stressiger. Und der neue Hausarzt eine noch größere Katastrophe. Mein Tipp: Prüfen Sie bei "Hilflosangeboten" anderer immer, in wieweit die Hilflosigkeit überhaupt echt ist oder ob der Ratsuchende sich zum Beispiel aus Angst oder Scham scheut, die Verantwortung mit all ihren Konsequenzen selbst zu übernehmen. Geben Sie freundschaftliche oder kollegiale Hilfestellung bei der Entscheidungsfindung und versprechen Sie Unterstützung nach einer getroffenen Entscheidung. Sie sind dann wirklich Freund und Helfer, anstatt am Ende ein "Opfer". Lieber durch klares Denken helfen, als Problemlöser in allen Lebenssituationen sein zu wollen. Bewegen Sie die Anderen, die Entscheidung selbst zu übernehmen. Stefan Pigulla Berater für Sozialberufe www.wsb-pigulla.de

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