HANDBALL-PORTRÄTS: Die Schelers: Ein Herz für die Halle

MANDERSCHEID/TRIER. Ob Trainer Jochen Scheler beim Oberligisten DJK/MJC Trier noch eine Saison dranhängt, ist offen. Dass er dem Handball aber treu bleiben wird, ist wohl sicher. Für den 54-jährigen Lehrer an der Manderscheider Hauptschule ist der Handball eine echte Familiensache.

Es sind oft die Parallelitäten, die sich im Sport wiederholen. Im Hause Scheler in seiner Heimat Oldenburg im hohen Norden in Niedersachsen. Und auch im Hause Scheler im Südwesten von Rheinland-Pfalz. Das kennt auch Jochen Scheler (54), MJC-Trainer und im Hauptberuf Lehrer in Manderscheid. Schon sein Vater Hans-Ulrich war ein bekannter Handball-Trainer im Norden. Er schleppte seine beiden Söhne Ulrich und Jochen schon früh in die Sporthalle, um beide mit den Künsten der schnellen Sportart vertraut zu machen. Aus beiden Söhnen wurden im Laufe der Zeit Handball-Experten. Ulrich, vier Jahre älter als Jochen, liebte das Spiel auf dem Großfeld und war Stammspieler in der Auswahl von Niedersachsen. Jochens Handball-Laufbahn verlief ebenso eindrucksvoll: Er spielte lange Zeit in der Oberligamannschaft des Oldenburger TB und in der Auswahl des Handballverbandes Niedersachsen, bevor er zum Regionalligisten SG Altjührden/Varel wechselte. Nach zweijähriger Zugehörigkeit der Regionalliga war der Aufstieg in die damalige 2. Bundesliga-Nord perfekt. Die harte und schweißtreibende Vorbereitung sowie die ersten fünf Spiele in der neuen Liga konnte Jochen Scheler noch absolvieren, bevor er seine erste Stelle als Lehrer in Salzgitter annahm. Von dort aus schloss er sich für zwei Jahre dem Regionalligisten Eintracht Hildesheim an - dann zog es Scheler in die Eifel nach Daun. Dort begann seine Trainerlaufbahn. Zuerst als Spielertrainer beim damaligen Oberligisten TuS Daun. Nach zwei Jahren Oberliga-Zugehörigkeit war der TuS Daun unter seiner Regie das erste Team des Bezirkes Trier, das in die Regionalliga West (Gruppe Süd) aufstieg. Die erste Unterbrechung als Trainer gab es dann 1985. Anfang der 90er-Jahre wandelte Scheler dann auf väterlichen Spuren: Er machte seinen beiden Kindern Jan Dirk und Wibke die Sportart Handball schmackhaft. Beide lernten dabei praktisch alle Turnhallen des Bezirkes kennen. Jan Dirk schaffte es in der Jugend in die Rheinland-Auswahl. Im Seniorenbereich spielte Jan Dirk zuerst in der Oberliga beim TuS Daun, um dann später zu seinem Vater in die Oberliga-Mannschaft der MJC Trier zu wechseln. Wibke lernte ihre ersten Handballschritte bei der Jugendtrainerin Monika Buhr-Schenk in Daun, wechselte dann zusammen mit Marion Reufsteck zum Regionalligisten HSG Wittlich. Von Daun ging es für Jochen 2002 weiter gen Süden in Richtung Trier. Nach einem Treffen mit dem "Miezen"-Verantwortlichen und Abteilungsleiter "Joga" Brech am Karnevalsdienstag 2002 wurde per Handschlag ein Vertrag für die Oberliga-Mannschaft der MJC Trier getroffen. Nach dreijähriger Zugehörigkeit zur Oberliga gilt es für die Trierer jetzt, die Spieler des Teams zu halten und die Mannschaft zu verstärken. Und wie sehen seine Ziele aus? "Wir müssen uns jetzt nach oben orientieren. Alles andere wäre ein Rückschritt. Es muss einiges in der Struktur unserer Herren-Abteilung überdacht werden. Wenn das stimmt, werde ich sicher noch ein Jahr in Trier dranhängen", verrät der MJC-Trainer.

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