Heimtückisch und schwer erkennbar

TRIER. Etwa 1,5 Millionen Menschen sind in Deutschland von ihm betroffen, doch die Hälfte von ihnen weiß es nicht einmal. Das Glaukom, im Volksmund "Grüner Star" genannt, steht ab heute im Vordergrund der bundesweiten Aktion "Woche des Sehens".

 Die Messung des Augen-Innendrucks gehört zur Glaukom-Vorsorgeuntersuchung, die bei der "Woche des Sehens" im Zentrum steht.Foto: Gabriela Böhm

Die Messung des Augen-Innendrucks gehört zur Glaukom-Vorsorgeuntersuchung, die bei der "Woche des Sehens" im Zentrum steht.Foto: Gabriela Böhm

Die zweithäufigste Erblindungsursache in Deutschland ist der Grüne Star. Im Gegensatz zum "Grauen Star" (Katarakt), der operativ gut zu behandeln ist, handelt es sich beim Grünen Star um eine heimtückische Krankheit. Das Glaukom ist nicht schmerzhaft und wird deshalb häufig zu spät erkannt. Eine frühe Erkennung schützt jedoch vor Blindheit. Aus diesem Grund liegt der Schwerpunkt der diesjährigen Woche des Sehens, die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Horst Köhler steht, das Glaukom im Vordergrund. Bundesweit findet eine Vielzahl von Aktionen statt. In der Region hat sich ein Teil der Augenarztpraxen der Woche des Sehens angeschlossen. Die läuft vom heutigen Samstag bis Freitag, 15. Oktober. Dabei sollen Patienten beraten und zu Vorsorgeuntersuchungen animiert werden. "Wir werden ab Montag zusätzlich Patienten annehmen", verspricht der Trierer Augenarzt Dr. Joachim Berg, der als Bezirksvorsitzender Obmann des Berufsverbands der Augenärzte die Aktionen koordiniert. Wie bei Vorsorge-Untersuchungen üblich, werden in der Woche des Sehens 16 Euro für die Untersuchung fällig. Dabei wird der Augen-Innendruck gemessen und der Augenhintergrund betrachtet. Zusätzlich spenden sowohl der Patient als auch die Arztpraxis einen Obulus von einem Euro. Denn die Woche des Sehens erfüllt auch einen guten Zweck. Mit der Geld-Spendenaktion für den "Doppelten Lichtblick" sollen das nationale Blindheits-Verhütungsprogramm in Ruanda und Projekte zur Förderung der Blindenschrift in Deutschland unterstützt werden. Dazu gibt es ein Gewinnspiel in den teilnehmenden Arztpraxen, bei dem ein in Braille-Schrift geschriebenes Wort erraten werden muss - eine Kenia-Reise für zwei Personen winkt als Belohnung.155 000 Blinde in Deutschland

Hintergrund der Aktionswoche ist die Tatsache, dass es weltweit ungefähr 30 Millionen blinde Menschen gibt. In Deutschland leben etwa 155 000 Blinde und 500 000 Sehbehinderte. Grund für die Veranstalter der Woche des Sehens, zu denen der Berufsverband der Augenärzte ebenso zählt wie die Christoffel-Blindenmission oder der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband, auf die Probleme dieser Menschen aufmerksam zu machen. Der Trierische Volksfreun d veranstaltet eine Telefonaktion zu dem Thema. Termin ist der 1. Dezember. Auf diese Aktion wird noch einmal gesondert hingewiesen.

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