Heizer auf heißen Sohlen

Während andere Berufspendler von einer Standheizung fürs Auto träumen, genügen Hermann Richard beheizbare Einlegesohlen. Der 40-Jährige fährt täglich 40 Kilometer mit dem Rad zur Arbeit und zurück.

 Hermann „Heizer“ Richard, fährt jeden Tag 40 Kilometer mit dem Rad zur Arbeit von Zell nach Bernkastel-Kues. TV-Foto: Holger Teusch

Hermann „Heizer“ Richard, fährt jeden Tag 40 Kilometer mit dem Rad zur Arbeit von Zell nach Bernkastel-Kues. TV-Foto: Holger Teusch

Bernkastel-Kues/Zell. (teu) Jetzt beginnt wieder die Zeit, in der sich Hermann Richard jeden Morgen die Akku-Packs an die Fußgelenke bindet. Wenn das Thermometer morgens im Minusbereich verharrt, geht der Grafikdesigner dick verpackt zur Arbeit. Nicht, dass es an seinem Arbeitsplatz bei einer großen Bernkastel-Kueser Kellerei kalt wäre, aber den Weg von seinem Wohnort Zell nach Bernkastel-Kues legt Hermann Richard in der Regel mit dem Fahrrad zurück - 40 Kilometer hin und 40 Kilometer zurück bei Wind und Wetter. Zwischen sechs und sieben Uhr morgens, wenn andere noch ihren heißen Kaffee schlürfen, tritt er schon in die Pedale."Die Kälte ist egal. Ich bin schon bei minus 15 Grad gefahren", erzählt der 40-Jährige, den alle wegen seiner oft rasanten Fahrweise nur "Heizer" nennen. Jacken, Hosen, Handschuhe und Mütze mit Neopren und eben die beheizbaren Einlegesohlen helfen gegen die Kälte. Helle, akkubetriebene Lampen verschaffen Durchblick und sorgen vor allem dafür, dass Hermann Richard von den anderen Verkehrsteilnehmern, den Autofahrern, gesehen wird.Mindestens 80 Rad-Kilometer täglich sind natürlich auch eine gute Grundlage für Rennen. "An der Mosel entlang, das ist eine super Trainingsstrecke im Winter. Im Sommer bieten sich die zahlreichen Berge auf der Rückfahrt zum Powertraining an", erklärt "Heizer". Von Bernkastel-Kues zurück nach Zell führt ihn sein Weg im Sommer über einige Umwege durch Eifel und Hunsrück.Weil er den Weg zur Arbeit mit dem Rad zurücklegt, spart Hermann Richard nicht nur CO{-2}, sondern fährt bei Radrennen am Wochenende auch von Erfolg zu Erfolg. In der zurückliegenden Saison war der vierte Platz bei den Mountainbike-Senioren-Europameisterschaften der Höhepunkt. "Dieses war mein bisher bestes Jahr. Ich habe mich total gesteigert", sagt er. Auch die Söhne Felix (17) und Moritz (8) haben mittlerweile Blut geleckt. Der Ältere fährt bei unterschiedlichen Rennserien mit, und auch Moritz hat schon erste Siege bei Bambini-Rennen erzielt.

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