Heute: Anzug ohne T-Shirt

Mein Sohn besuchte kürzlich ein Benimmseminar und sagt, ich soll unter dem Anzug kein T-Shirt tragen. Hat er damit Recht? Ich finde ja. Wenn sich ein Mann dafür entscheidet, einen Anzug zu tragen, dann sollte er auch im Detail korrekt sein.

Die Farbe eines Anzugs (Hose und Jacke aus dem gleichen Stoff) ist für den Abend ab 18 Uhr dunkelblau bis dunkelgrau (uni oder mit feinen Nadelstreifen), niemals schwarz. Zu einem Anzug gehört immer ein langärmeliges Hemd, wobei die Manschetten und auch der Kragen etwa 1,5 Zentimeter aus der Anzugjacke hervorschauen. Kurzarm-Hemden werden ausschließlich solo getragen. Zu einem Anzug gehört immer eine Krawatte, die so gebunden ist, dass sie auf der Gürtelschnalle endet. Wer keine Krawatte tragen möchte, soll keinen Anzug tragen, sondern eine Kombination. Zu einer Anzugjacke als Doppelreiher gehören Hosen mit Umschlag. Da Hosen mit Umschlag nicht so elegant sind wie solche ohne Umschlag, ist der Doppelreiher auch kein eleganter "dunkler Anzug". Zum "dunklen Anzug" gehören - jedenfalls für Nicht-Italiener - immer schwarze lange Strümpfe und schwarze Schnürschuhe. Die Anzugjacke (Sakko, Jackett oder Blazer) ist im Stehen immer geschlossen zu halten. Das beste Material für einen Anzug ist Schurwolle. Selbstredend muss Ihr Anzug perfekt geschnitten sein. Und wenn Sie obendrein noch die Hände nicht in den Hosentaschen (darin ist möglichst nur ein Stoff-Taschentuch) verschwinden lassen, ist Ihr Auftritt perfekt.Ihre Salka Schwarz Repräsentationstrainerin für moderne Umgangsformen www.stil-kunde.com Haben auch Sie Fragen zu Stil und Etikette? Mailen Sie uns: familie@volksfreund.de

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