Heute: Der Probierschluck

Wie nehme ich stilvoll den so genannten Probierschluck im Restaurant? Der Probierschluck ist Aufgabe des Gastgebers. Wenn auch der Sommelier etwas vom Wein versteht, delegiert der Gastgeber diese Prozedur an ihn.

Ansonsten kann er den Probierschluck natürlich auch einem weiblichen Gast überlassen. Selbstverständlich kommt der Probierschluck nur für den gehobenen Flaschenwein in Frage, der - bei großen Weinen - auch ein wenig zelebriert werden kann. Wenn Sie wünschen, vom offenen Hauswein einen Probierschluck zu nehmen, ist das ein wenig peinlich. Der Probierschluck geht so: Der Kellner oder der Sommelier präsentiert dem Gastgeber die gewünschte Flasche, und der prüft das Etikett. Der Kellner öffnet die Flasche, prüft den Korken und übergibt ihn manchmal dem Gast auf einem Teller. Nun schenkt der Kellner einen kräftigen Schluck ein, so dass der Gastgeber den Wein am besten gegen eine Lichtquelle mit den Augen auf seine Klarheit prüfen kann. Zeigen sich da schleierartige Trübungen, deutet das auf Veränderungen in der Flasche. Nun wird das Glas vorsichtig gedreht und beobachtet, wie der Wein an der Glas-Innenseite zurückläuft. Bei älteren, gehaltvolleren Weinen läuft er eher "ölig", und bei jüngeren oder einfachen Weinen wird er wie Wasser zurücklaufen. Nun schwenkt der Gastgeber das Glas leicht, denn erst dabei entfaltet sich das Bouquet. Der Gastgeber prüft den Wein anschließend mit der Nase. Riecht der Wein nach Korken, ist er nicht genießbar. Zum Abschluss wird der Wein noch mit der Zunge getestet, indem ein kleiner Schluck unter die Zunge gebracht wird, um Temperatur und Geschmack zu prüfen. Wenn dann der Gastgeber den Wein für korrekt befindet, schenkt der Kellner zuerst den Gästen (zuerst dem Ehrengast), den Damen, den Herren und zuletzt dem Gastgeber ein. Gastgeberpflicht ist es jetzt, das Glas zu erheben. Ihre Salka Schwarz Repräsentationstrainerin für moderne Umgangsformen www.stil-kunde.com H aben auch Sie Fragen zu Stil und Etikette? Mailen Sie uns: familie@volksfreund.de

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