Heute: Duzen

Wann kann ich wen Duzen? Muss ich dies immer offiziell anbieten? Wenn Sie aus dem Alter raus sind, sich nur mit Ihrem Vornamen vorstellen zu können. Und wenn auch die Zeiten vorbei sind, in denen "meine Freunde auch gleich deine Freunde sind", ist es unumgänglich das "Du" förmlich und zu einer geeigneten Gelegenheit anzubieten.

Ausgenommen sind auch Situationen, in denen man einfach geduzt wird. Beim Sport zum Beispiel ist das häufig so. Früher, ganz früher, hatten wir Frauen es auch einfacher, da war es nämlich einzig und allein die Aufgabe der Männer, das Du anzubieten. Sie konnten dies nicht nach Belieben tun, sondern nur wenn sie sicher waren, dass sie keinen "Korb" erhalten würden. Die Ranghöheren haben das Recht, das Du anzubieten. Ranghöher ist im Privatleben die Frau gegenüber dem Mann, der deutlich Ältere gegenüber dem deutlich Jüngeren und der ausländische Gast gegenüber dem Inländer. Das ist klar. Aber im Berufsleben zählen allein die Hierarchien im Unternehmen, alle privaten Rangordnungen sind da nachgestellt. Das hat sich geändert, geblieben ist aber, dass man keinen "Korb" erhalten will. Daher formulieren Sie ihr Angebot zum Du so, dass eine Ablehnung nicht zu peinlich wird. Etwa: "Ich würde mich freuen, wenn wir zum Du übergehen könnten, aber wenn es Ihnen nicht recht ist, habe ich damit auch kein Problem und verstehe es. Wir werden sicher auch mit einem Sie weiterhin gut zusammenarbeiten können." Ähnlich sollte auch eine Absage formuliert sein. "Ich freue mich über Ihr Angebot, aber mir wäre es lieber, wenn wir beim Sie blieben (, weil....). Ich bin sicher, wir werden auch weiterhin gut zusammenarbeiten." Ein Du ist eine Entscheidung fürs Leben. Zurücknehmen kann man es nicht - außer, man will mit demjenigen gar nichts mehr zu tun haben. Ihre Salka Schwarz Repräsentationstrainerin für moderne Umgangsformen www.stil-kunde.com Haben auch Sie Fragen zu Stil und Etikette? Mailen Sie uns: familie@volksfreund.de

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