Hürden spielend nehmen

TRIER. Der erste Eindruck zählt. Das gilt auch bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Deshalb ist es für den Bewerber wichtig, bei der Bewerbung und dem Vorstellungsgespräch Punkte zu sammeln.

Welcher Bewerber kennt es nicht: Berge von zerknüllten Anschreiben und Lebensläufen türmen sich neben dem Schreibtisch, aber es fehlt der richtige Dreh für die Bewerbung. Es ist zum Haare raufen! Die erste Hürde bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz scheint riesengroß zu sein. "Eine Bewerbung schreiben heißt, Werbung für sich zu machen", sagt Manfred Herber, Leiter des Berufsinformations-Zentrums (Biz) in der Trierer Agentur für Arbeit. Deshalb ist es wichtig, sich vorher genau zu überlegen, wie man seine Persönlichkeit mit den eigenen Fähigkeiten und Kenntnissen positiv und interessant darstellen kann. Dafür sollte man sich genügend Zeit lassen. "Das A und O ist eine gute Vorbereitung", erklärt Herber. Dazu gehört, sich genau über die angestrebte Ausbildungsstelle und den Betrieb zu informieren. Wichtig ist dabei etwa die richtige Berufsbezeichnung. Ein Beispiel von Manfred Herber: Der landläufig gebrauchte Name "Krankenschwester" ist eigentlich nicht korrekt, denn tatsächlich heißt der Beruf "Gesundheits- und Krankenpflegerin". Solche Feinheiten sind für einen Chef bei der Auswahl der Bewerber oft schon entscheidend. Außerdem muss sich der Bewerber genau überlegen, warum er genau diese Ausbildung machen möchte, wieso er sich dafür eignet und weshalb er in diesen Betrieb möchte. Denn nur, wenn er sich das vor Augen führt, kann er es auch klar im Anschreiben formulieren. Ein Tipp: In Stellenanzeigen, bei den Beschreibungen im Biz oder im Internet unter www.arbeitsagentur.de sind die Berufsanforderungen aufgelistet. Wichtig ist neben den kompletten Unterlagen (siehe Stichwort) vor allem, dass eine Bewerbung "sauber und ordentlich" ist, empfehlen Manfred Herber und Elisabeth Schander vom Biz. In dieser Werbekampagne für die eigene Person heißt es außerdem, die positiven Dinge herauszustellen und die negativen zumindest hinten anzustellen. Wenn die Bewerbung fertig ist, sollte man sie noch einmal kritisch lesen und jemanden lesen lassen, um Fehler zu vermeiden. Flattert dann nach einiger Zeit tatsächlich eine Einladung zum Vorstellungsgespräch ins Haus, ist die erste Hürde beim Rennen um einen Ausbildungsplatz überwunden. Und schon fordert die nächste Hürde den Bewerber heraus. Es schießen viele Fragen durch den Kopf. Was zieh ich an? Was will der Chef wissen? Was für das Bewerbungsschreiben gilt, zählt auch beim Vorstellungsgespräch: Vorbereitung ist wichtig. Es gilt, sich nochmals über den Betrieb zu informieren.Stolpersteine meiden

Dann kann die Frage "Was wissen Sie über unsere Firma?" nicht zum Stolperstein werden. Kontakte zu Mitarbeitern können dabei eine nützliche Hilfe sein: Sie können Tipps zum Unternehmen und zum Chef geben. Die Kleidung sollte sauber und ordentlich sein und zum Beruf passen. Ein künftiger Bankkaufmann sollte beispielsweise auf Businesskleidung setzen. Von zu vielen Piercings raten die Biz-Experten Herber und Schander im Übrigen ab. Wichtig ist es, ausgeruht und pünktlich zum Gespräch zu erscheinen. Trotz Nervosität gilt es, einen sympathischen und natürlichen Eindruck zu machen. Den Gesprächspartner muss man ausreden lassen und seine Fragen sachlich beantworten. Viele Chefs fragen: "Warum dieser Beruf? Warum mein Betrieb?" Für diese Fragen sollte sich der Bewerber rüsten, damit er mehr als ein lang gezogenes "Ähm" parat hat. Die Möglichkeit, Fragen zu stellen, sollte der Bewerber nutzen, denn damit signalisiert er Interesse. Wenn auch dieser Sprung über die Hürde Vorstellungsgespräch erfolgreich gewesen ist, geht es in der Ausbildung mit dem Rennen um die Karriere weiter. Dann wird es zusammen mit den Ausbildern zum "Mannschaftssport". In der nächsten Folge der TV -Ausbildungsserie auf der Szene-Seite wird die Ausbildung zum Altenpfleger vorgestellt.

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