Ist Badem aus dem Schneider?

Richard Schneider, bislang Trainer des Fußball-Bezirksligisten SV Sirzenich, könnte heute als künftiger neuer Übungsleiter bei der klassenhöheren SG Badem/Kyllburg/Gindorf präsentiert werden. Am Mittwochabend sollte es ein entscheidendes Gespräch geben.

 Richard Schneider ist bei der SG Badem/Kyllburg/Gindorf heißer Trainer-Kandidat. TV-Foto: Willi Speicher

Richard Schneider ist bei der SG Badem/Kyllburg/Gindorf heißer Trainer-Kandidat. TV-Foto: Willi Speicher

Badem. "Ich hoffe, dass wir zu einer Einigung kommen und die Trainerfrage klären können", sagte Gisbert Thielen gestern Nachmittag auf TV-Anfrage. Am Abend wollte sich der Vorsitzende des SV Badem mit Richard Schneider treffen - mit dem Ziel, Schneider als neuen Trainer des Fußball-Rheinlandligisten SG Badem/Kyllburg/Gindorf zu gewinnen. Der Club braucht für die neue Saison einen Nachfolger für Peter Löw, der die SG nach 19 Jahren in Richtung Auw verlassen wird (der TV berichtete). Schneider ist derzeit noch Trainer des Bezirksligisten SV Sirzenich, den er im Sommer 2006 übernommen hatte.Knackpunkt in den entscheidenden Verhandlungen mit Schneider ist nach Aussage von Thielen die Frage nach dem Gesicht des künftigen Kaders. Schneider würde vor den gleichen Herausforderungen stehen wie sein Vorgänger Löw. Das Budget der SG ist klein, der Kader wird es auch wieder sein. Von Untergangs-Stimmung will Thielen aber nichts wissen. "Bisher haben wir für die neue Saison 17 Zusagen von Spielern." Statt mit Neuzugängen aus anderen Vereinen sollen Vakanzen mit "vier, fünf Jugendspielern und dem ein oder anderen Akteur aus der zweiten Mannschaft" (Thielen) geschlossen werden. Sollte sich der Aderlass von bewährten Stammkräften in Grenzen halten, glaubt er auch weiter an die Konkurrenzfähigkeit. Doch vor allem ein Quartett ist begehrt: Oleg und Artur Poloshenko, Torwart Andreas Schmitt und Top-Torjäger Michael Mayer-Nosbüsch. Thielen: "Mayer-Nosbüsch war so gut wie weg. Nach einem Gespräch vorgestern mit ihm habe ich die Hoffnung, dass er doch bleibt." Bei den anderen drei klingt sein Optimismus etwas gedämpfter. Die Poloshenko-Brüder werden aus Luxemburg umworben, Schmitt wolle laut Thielen Spielertrainer werden. Nach dem Ende der Ära Löw soll sich an der Philosophie beim Rheinlandligisten nichts ändern. Thielen: "Wir werden unsere Strukturen beibehalten, auch in Zukunft auf unsere eigenen Jugendspieler bauen und keine Spieler bezahlen." Inzwischen verdaut sei die Abschieds-Ankündigung von Löw, die die SG-Verantwortlichen doch überrascht habe. "Peter Löw war in den vergangenen Jahren immer mal wieder woanders im Gespräch. Dann hat er uns aber doch immer wieder eine Zusage gegeben. Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir jedoch nicht unbedingt mit seinem Weggang gerechnet. Aber sein Schritt ist zu respektieren", sagt Thielen. Er geht davon aus, dass der bevorstehende Abschied Löws im Team zusätzliche Kräfte freisetzt. "Die Spieler werden besonders motiviert sein, um ihm einen schönen Abgang zu bescheren. Ich hoffe, dass das Team noch den ein oder anderen Platz in der Tabelle hochklettert." Derzeit ist die SG Achter in der Rheinlandliga. Bislang wenig berauschende Testspiel-Ergebnisse (0:1 bei Eintracht Trier II, 3:4 gegen den SV Lüxem) bringen Thielen nicht aus der Ruhe: "Wir sind es fast schon gewohnt, dass die Testspiele oft nicht so gut laufen." Am Rande der Bande Nur wenige Bezirksligaclubs nutzten die Wechselfrist im Winter zur Aufstockung des Kaders. Keine Veranlassung zur Änderung der Personalstruktur sah man in Großkampen, Wallenborn und Sirzenich. Der Überraschungs-Zweite aus Großkampen fiebert der Fortsetzung des sensationellen Höhenflugs entgegen und will am kommenden Montag gegen den luxemburgischen Zweitligisten Diekirch und am Freitag (22. Februar) gegen Sauertal die Form testen. Danach machen sich die Westeifeler zwei Tage im Ski-Alpin-Center in Bottrop winterfest. Auch Wallenborn will die durchwachsene Hinrunde vergessen machen und probt gegen die Rheinlandligisten Badem und Zell den Ernstfall. Sirzenichs (Noch-)Trainer Richard Schneider hadert weiter mit dem Verletzungspech. Ein halbes Dutzend angeschlagener Spieler fehlt bei der Vorbereitung auf die Rückrunde, darüber hinaus verabschiedete sich Peter Haffinger zu einem Studienaufenthalt nach England. (J.W.)

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