"Jetzt geht es zu der Mühle"

ZEMMER/SCHWEICH. Die Herbstferien sind in vollem Gange. Was liegt näher, als einen Familienausflug in der Region zu unternehmen? Heute stellen wir Ihnen das Heimatmuseum Zemmer mit dem nahe gelegenen Walderlebnispfad sowie die Museumsmühle Molitorsmühle in Schweich vor.

Eine Fahrt in die Fidei lohnt nicht nur wegen der guten Luft und den weiten Ausblicken. Dank des großen Engagements des Heimatvereins Fidei Zemmer wurde vor mehr als zehn Jahren in einem alten, restaurierten Bauernhaus in der Schleidweiler Straße auf zwei Stockwerken ein Heimatmuseum eingerichtet. Den Besucher erwartet eine Vielzahl von Gegenständen und Werkzeugen. Liebevoll arrangiert und dekoriert gibt es Geräte zu bewundern, die heuzutage abenteuerlich anmuten.Handwerkszeug aus alten Zeiten

Wie beispielsweise eine antiquierte, klauenartige Trockenhaube, die noch 1975 Frauen aus Zemmer ins Schwitzen brachte. Arbeitsutensilien aller heimischen Handwerksberufe, die es einmal in Zemmer gab, sind im Heimatmuseum geborgen. Beispielsweise des Steinmetz', Stellmachers, Töpfers, Schmieds, Schuhmachers oder Schreiners. Blickfang im Untergeschoss sind die kulturhistorischen Funde, wie Werkzeuge und Steinbeile aus der Jungsteinzeit und Keramik- und Münzfunde aus der Römer- und Frankenzeit. Zu sehen sind auch römische Wasserrohre, Dachziegeln oder ein römischer Mahlstein. Im Aussenbereich sind mehrere historische Geräte aus der Landwirtschaft und dem Weinbau ausgestellt. Dort befindet sich auch ein alter Steinbackofen, der originalgetreu aufgebaut wurde und bei verschiedenen Festen regelmäßig zum Backen von Brot und Pizza dient. Der Heimatverein Fidei Zemmer bietet Führungen und Besichtigungsmöglichkeiten auf Nachfrage. Eintritt kostenlos, Spende erwünscht. Informationen gibt es bei Berthold Köhnen, Telefon 06580/495 oder Helmut Keilen, Telefon 06580/452. Ein Besuch in Zemmer lässt sich sehr gut mit einem Gang über den dorfnahen, geologisch-naturkundlichen Lehrpfad bei Zemmer verbinden. Der ausgeschilderte Einstieg liegt in der Waldstraße. Die Wege sind rollstuhl- und kinderwagengerecht. An 43 Stationen erfahren Besucher Wissenswertes über die geologischen und kulturhistorischen Besonderheiten der Region. Außerdem gibt es Erläuterungen über ein Keltengrab, einen Meiler und die Möglichkeit, den 27 Meter hohen Turm bei Roth zu erklimmen, um aus luftiger Höhe einen herrlichen Ausblick zu genießen. Der Lehrpfad wurde vor sechs Jahren mit dem Umweltpreis des Kreises Trier-Saarburg ausgezeichnet und kann auf einer Länge von 2,8 oder 4,5 Kilometern begangen werden. Den Weg vom Korn zum Mehl verfolgen Besucher in der Museumsmühle Molitorsmühle in Schweich, einem technischen und baulichen Denkmal. Am Föhrenbach, hinter dem Leinenhof in der Nähe der Autobahnauffahrt nach Koblenz, gewinnen Besucher Einblick in die Technik einer Mühle. Fast vollständig erhaltene Mühlentechnik auf vier Etagen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert verdeutlicht das alte Müllerhandwerk. Die Molitorsmühle ist ein "Museum zum Anfassen", sagt Hildegard Haubrich. Verschiedene Getreide- und Mehlsorten können nicht nur angeschaut, sondern auch angefasst werden. Die Molitorsmühle ist bis Ende Oktober samstags, sonn- und feiertags von 14 bis 18 Uhr geöffnet, Besichtigungen mit kindgerechten Führungen auch nach Vereinbarung. Familienpreis: fünf Euro. Telefon 06502/1336.

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