"Jugendwahn" contra Abstiegsangst

Der SV Zeltingen kann sich mit einem vollen Erfolg jeglicher Abstiegssorgen entledigen, während für die Brucher die Ära der "Jungen Wilden" beginnt.

Bruch/Niersbach. "Wir sind derzeit nicht zufrieden!" So hört sich die Einschätzung eines Trainers an, dessen Mannschaft nach der Winterpause lediglich zwei Siege landete. Bruchs Michael Scholer muss auf Grund von Verletzungen, Schichtarbeit und studienbedingten Abwesenheiten jede Woche umstellen und hat "nach der Winterpause noch nicht ein einziges Mal mit der gleichen Startaufstellung begonnen." Doch es gibt einen Ausweg, der aus der Not heraus geboren wurde: Die Jungen sollen es richten. Im Verlauf der Saison bauten die Heckenländer bereits sieben Youngster ein, die sich von mal zu mal steigerten. "Natürlich ist da noch viel Unerfahrenheit dabei. Die Jungs, die teilweise noch A-Jugend spielen, sind noch nicht clever genug, um knappe Spiele umzubiegen oder auch mal hinten zu mauern", sagt Scholer. Vor allem fehlt dem Tabellensechsten derzeit ein zweiter Stürmer. Weil Matthias Steffen wegen einer Fuß-OP den Rest der Saison ausfällt, muss es im Moment Torjäger Michael Urbild allein richten. "Wir wollen offensiv agieren, den Gegner unter Druck setzen. Max Keller auszuschalten ist eine der wichtigsten Aufgaben", mutmaßt der Coach. Die fehlende spielerische Sicherheit will die SG mit Kämpferherz und einer gesunden Portion Einsatz kompensieren. Scholer wagt dabei auch schon einen Blick in die Zukunft. Mit Marco Wahlert, Nico Schneid und Johannes Zwang wechseln drei A-Jugendliche in den Seniorenbereich. Zudem kommt Andre Ewertz vom FSV Salmrohr zurück.Beim Gegner vom Moselstrand muss man derzeit den Blick nach unten richten. Der Klassenerhalt ist noch nicht realisiert. Die vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz sind trügerisch. Doch der SV Zeltingen rechnet sich in Niersbach durchaus etwas aus. "Wir haben alle Leute an Bord und wollen mit hohem Einsatz und läuferischen Mitteln zumindest einen Punkt ergattern", bringt Trainer Bernd Jakoby das Minimalziel auf den Punkt. Denn am nächsten Sonntag wollen die Moselaner zu Hause gegen den designierten Absteiger Sportfreunde Thalfang mit einem Sieg den Ligaverbleib wasserdicht machen. "Wir haben eine junge Mannschaft, der es teilweise noch an Abgeklärtheit mangelt. Doch mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung können wir den Sieg aus dem Hinspiel wiederholen". Da gewann der SVZ 3:2. Bernd Jakoby sprang nach der Entlassung von Werner Feyen nach der Winterpause als Trainer ein. Dem langjährigen Stammspieler zur Seite stehen Bernd Franzen und Uwe Molz, dessen Ziel es ist, auch im nächsten Jahr in Zeltingen-Rachtig A-Liga-Fußball zu präsentieren. Neben den erfahrenen Michael Roth, Max Keller, Gordon Greis und Manuel Busch sollen die Jungen zunehmend in eine Führungsrolle hineinwachsen.

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