Kinder mit Rhythmus im Blut

SCHWEICH. "Die Welt der Musik und Rhythmen" entdecken Kinder in dem Kursus "Schmackel-Bunz" der VHS Schweich. Das gemeinsame Trommeln, Tanzen und Singen zu afrikanischer und indianischer Musik vermittelt erste rhythmische Erfahrungen.

 Noch trommeln sie gemeinsam zu afrikanischer Musik. Doch schon im nächsten Moment springt die Rasselbande in der Turnhalle umher und singt dabei. Ziel dieser Übung, sagt Kursleiterin Carla Schött (Mitte): "Die Kinder erlernen neben dem Miteinander auch rhythmische Grundkenntnisse."Foto: Anke Pipke

Noch trommeln sie gemeinsam zu afrikanischer Musik. Doch schon im nächsten Moment springt die Rasselbande in der Turnhalle umher und singt dabei. Ziel dieser Übung, sagt Kursleiterin Carla Schött (Mitte): "Die Kinder erlernen neben dem Miteinander auch rhythmische Grundkenntnisse."Foto: Anke Pipke

"Simama kaa" und "leno leno maote" stehen ganz oben auf der Hitliste - aufgestellt von den Vor- und Grundschulkindern, die an dem Kurs "Schmackel-Bunz - die Welt der Musik und Rhythmen" der Kreis-Volkshochschule Schweich teilnehmen. Mit Hilfe afrikanischer und indianischer Musik möchte Kursleiterin Carla Schött den sieben Jungen und dem einzigen Mädchen der Gruppe das Rhythmusgefühl näher bringen. Dazu stehen verschiedene Instrumente bereit: Bongos, afrikanische Trommeln, südamerikanische Rhythmusgeräte, selbst gemachte Rasseln, Klanghölzer aus der Dritten Welt und vieles mehr. Einige der afrikanischen Trommeln fertigte der Trierer Instrumentenbauer Engel Matthias Koch von Hand an. Er leitet auch das Zentrum "Akom La Engel" für Musik, Tanz, Trommelbau und Bildhauerei. Kaum ertönt nun die exotische Musik in der Turnhalle der Levana-Schule Schweich, laufen die Kinder zu ihren Lieblingstrommeln, und los geht's. Mit Rhythmen wie "kläpp, kläpp, bumm" - oder "Außen-, Außen-, Innenschlag" - versucht Carla Schött, ihnen einige Grundschlagarten beizubringen. "Dabei kommt es darauf an, dass die Kinder sich einschwingen auf einen gemeinsamen Takt", betont Carla Schött. "Es geht um das Miteinander, nicht etwa um Stress- oder Aggressionsabbau." Dies alles verbindet sie zudem mit Elementen der Sprache und Bewegung. Bei einem indianischen Lied beispielsweise können die Kleinen manchmal tanzen und durch die Halle springen, wenige Momente später wieder singen, bevor sie sich den Trommeln zuwenden. "Bei solchen Übungen werden alle Sinne angesprochen", kommentiert Schött. Dazu zählt auch die Erfahrung mit Bodyperkussion, das Schlagen auf den eigenen Körper. Dabei ist Konzentration und Koordination gefragt, die auf spielerische Art und Weise genau so wie bei internationalen Tänzen wie dem "Katalanischen Sprungkreuz" vermittelt werden. Dabei ordnet man Hölzer in Kreuzform auf dem Boden an und zu entsprechender Musik springen anschließend die Kinder über die Stäbe, ohne diese zu berühren. Solche und weitere Erfahrungen - vor allem aus der Folklore Russlands und des Balkans - flechtet Carla Schött in ihre Arbeit ein, wenn sie Kinder früh für Musik begeistern möchte. Die Lehrerin für Spiel, Bewegung und Tanz ist zudem Mitglied der Carl-Orff-Schulwerk-Gesellschaft. Die Philosophie dieser Schule beruht auf der Einheit von Sprache, Bewegung und Rhythmik. Nur durch das Zusammenwirken dieser drei Elemente werde die Musik von den Kindern umfassend erfahren. Kein Wunder also, wenn die Kinder nach einer Stunde Schlagen, Tanzen und Singen erschöpft, aber begeistert, die Turnhalle verlassen. Und vielleicht geht das Getrommel auf dem heimischen Wohnzimmertisch weiter.

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