Kleinste Feuerwehr wird 50 Jahre alt

SOMMERAU. Im kleinsten Ort des Kreises Trier-Saarburg wird in wenigen Wochen kräftig gefeiert. Die freiwillige Feuerwehr wird 50 Jahre alt und lädt zu einem zweitägigen Fest am 12. und 13. Mai ein.

 Für den ersten Angriff in Notfällen ist die Feuerwehr von Sommerau auch mit wenigen Wehrleuten bestens motiviert. TV-Foto: Dietmar Scherf

Für den ersten Angriff in Notfällen ist die Feuerwehr von Sommerau auch mit wenigen Wehrleuten bestens motiviert. TV-Foto: Dietmar Scherf

Sommerau, mit seiner herrlichen Lage im schönen Ruwertal und seiner historischen Burg, steht in diesem Jahr ein Großereignis bevor. Die meisten der nur knapp 80 Einwohner werden wohl von Wehrführer Herbert van Münster um Mithilfe bei der Bewältigung des Festes gebeten werden. Denn nur mit den insgesamt zehn Feuerwehrleuten kann er das Jubiläumsfest nicht bestreiten. Auf eine Besonderheit bei der Freiwilligen Feuerwehr Sommerau soll gleich am Anfang hingewiesen werden. Mit Christine Scherf sowie Ramona Scherf und Sabrina van Münster gehört rund ein Drittel der Feuerwehr dem weiblichen Geschlecht an. Übrigens: Die 30-jährige Christine Scherf wurde vor knapp drei Jahren von Bürgermeister Bernhard Busch in einer kleinen Feierstunde als stellvertretende Wehrführerin zur ersten weiblichen Feuerwehr-Führungskraft im Kreis Trier-Saarburg ernannt.Feuerwehrauto für zwei Kisten Bier

Seit ihrer Gründung hat die Freiwillige Feuerwehr Sommerau ihren Beitrag zum Wohle der Allgemeinheit und der Abwehr von Gefahren bei vielen Einsätzen, Übungen und Schulungen geleistet und damit ihre Bereitschaft gezeigt. Im Einsatzkalender stehen so die Hilfe bei Sturmschäden, Überflutungen oder auch die Unterstützung der Feuerwehren in Gutweiler oder Korlingen wie im November 2006 beim Brand eines Wohnhauses. Besonders erwähnt der Wehrführer den Hochwassereinsatz im Januar 1995. Die Fundamente eines Hauses am Sommerauer Wasserfall waren unterspült worden. "Mit 400 Sandsäcken konnten wir das Haus sichern und später mit speziellem Beton wieder zur Standsicherheit verhelfen", sagt er. Darüber hinaus erfüllt die Feuerwehr in der Gemeinde hervorragende, freiwillige und uneigennützige Aufgaben für die Dorfbevölkerung. Zwar ist die zur Verfügung stehende Ausrüstung nicht spektakulär, aber die Feuerwehrleute um Wehrführer van Münster können mit den ihnen zur Verfügung stehenden Einsatzmitteln den ersten Angriff sinnvoll und zweckmäßig gewährleisten. Mit dem Jubiläum der Feuerwehr kann ein weiterer Geburtstag gefeiert werden. Das 35 Jahre alte Tragkraft-Spritzenfahrzeug war ursprünglich in Kasel und Pluwig stationiert. Herbert van Münster, er ist seit 1990 Wehrführer, konnte es vor vielen Jahren günstig erwerben. "Es stand ungenutzt auf einem Abstellplatz in Pluwig und hat uns zwei Kisten Bier gekostet", erinnert sich der Wehrführer. Das Fahrzeug war neu aufgebaut, zugelassen und konnte, nachdem es beladen war, umgehend genutzt werden. Im vergangenen Jahr ist sogar ("Nach einigem Betteln") ein Funkgerät zur Verfügung gestellt worden. Die Aufgaben des Wehrführers hatte nach der Gründung Rudolf Konz übernommen. Dafür war er theoretisch und praktisch durch seine Mitgliedschaft in der Werksfeuerwehr Romika bestens ausgebildet. Ein Blick in die Chronik lässt schmunzeln: "Die Übungen in den ersten Jahren wurden sonntags um 6 Uhr durchgeführt. Der Hornist Edmund Theis hatte die Männer mit kräftigen Trompetentönen zu wecken. Laut Führungsbuch hat er am 25. August 1957 einmal verschlafen."

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