Kopfkino und Phantasie-Futter

BERNKASTEL-WITTLICH. Sich mit einem dicken Buch in eine Ecke verkriechen und lesen bis zum Umfallen: Eine wunderbare Beschäftigung? Der TV hat sich umgehört, ob und welche Bücher und Autoren bei Jugendlichen angesagt sind.

Die Schülerinnen Kristina und Hanna aus Lüxem lesen beide nicht sehr viel. "Neben der Schule bleibt einfach zu wenig Zeit für andere Dinge", sind sich die beiden einig. Ihre Lieblingsautoren sind Horror-Spezialist Stephen King und Politthriller-Autor John Grisham, wobei dessen Buch "Die Firma" besonders beliebt ist. Aber auch die Kriegsgeschichte "Unter der Asche die Glut" von Willi Fährmann hat Kristina beeindruckt. Und wie steht es mit Harry Potter, dem Zauberjungen, derMillionen zum Lesen gebracht hat? "Im Moment rennen doch alle in die Buchhandlungen, um den neuen Band zu kaufen. Wenn ich mal Zeit habe, werde ich ihn bestimmt auch lesen", meint Hanna.Spannung durch Fantasy und Mysterie

Sebastian aus Salmtal liest am liebsten Sach- und Fantasybücher von Wolfgang Hohlbein. Sachbücher seien unheimlich interessant und informativ. "Bei den Fantasybüchern fasziniert mich vor allem die gute Atmosphäre." In die Geschichten, die das komplette Gegenteil zum Alltag seien, könne man sich gut hineinsteigern und "sie sind eine gelungene Abwechslung zum Alltag, wenn man zum Beispiel Stress in der Schule hat", findet auch Phillip, ein richtiger Fan der Bücher von J.R.R. Tolkien, denn er kann beim Lesen in eine andere Welt eintauchen. Ein Schüler des Cusanus-Gymnasiums in Wittlich hält nicht allzu viel von diesen Büchern. Momentan liest er - obwohl er eigentlich eher seltener ein Buch in die Hand nimmt und es auch ganz liest - "Illuminati" von Dan Brown. Ein gutes Buch muss für ihn spannend und mysteriös sein. Besonders interessant sei es, wenn am Anfang Fragen auftauchten, die sich erst im Laufe der Geschichte klären. Romane von den Trivial-Literatur Autorinnen Barbara Wood und Charlotte Link liest Olga aus Eisenschmitt ziemlich oft. "Man fühlt sich, als sei man selber dabei", ist die fast einheitliche Meinung der Leserinnen dieser Bücher. Die interessante Verknüpfung zwischen der heutigen Zeit und der Vergangenheit innerhalb einer Geschichte stelle ebenfalls einen besonderen Anreiz dar, wie bei den Romanen "Das Haus der Schwestern" oder "Die Rosenzüchterin" von Charlotte Link. Aber es gibt auch weniger Lesebegeisterte: Mehr als die Hälfte der in der Wittlicher Innenstadt befragten Jugendlichen nehmen ein Buch nur zur Hand, wenn es für die Schule erforderlich ist. Es gibt aber auch noch richtige Leseratten, die ein Buch nach dem anderen verschlingen.

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