KREISLIGA A : Der Star ist der Trainer

WITTLICH. Zu seinem ersten Pflichtspiel als Trainer des in dieser Saison zwar chancenlosen, aber keineswegs enttäuschenden SV Wittlich strebt Thorsten Haubst gerade gegen den unangefochtenen Spitzenreiter SV Hetzerath drei Punkte an. Ob die gute Vorbereitung für eine Überraschung ausgerechnet gegen den verlustpunktfreien Spitzenreiter ausreicht, hängt nicht zuletzt von der Form der Leistungsträger ab.

 Ein Bekannter kehrt zurück: Thorsten Haubst, hier noch im Trikot des SV Morbach (links), feiert am Sonntag beim SV Wittlich sein Trainerdebüt. Haubst war schon zu Oberliga-Zeiten bei den "Säubrennern". Foto: TV-Archiv/Hans Krämer

Ein Bekannter kehrt zurück: Thorsten Haubst, hier noch im Trikot des SV Morbach (links), feiert am Sonntag beim SV Wittlich sein Trainerdebüt. Haubst war schon zu Oberliga-Zeiten bei den "Säubrennern". Foto: TV-Archiv/Hans Krämer

Nach dem Abgang von Rodalec Souza zum SV Dörbach besitzt der SV Wittlich nur noch einen Spieler, der höherklassige Erfahrung nachweisen kann. Deshalb ist Pascal Madubuezi nicht nur Wortführer und Strippenzieher im Mittelfeld, sondern auch Kapitän der "Säubrenner", die bereits jetzt an der Mannschaft der Zukunft basteln. Wie bereits im TV berichtet, wollen die Verantwortlichen um Verwaltungsratschef Gerd Heiseler und Sportdirektor Franko Zwang die eigenen Talente halten und durch eine zielgerichtete, engagierte Nachwuchsarbeit wieder Hoffnungsträger von außerhalb an die Lieser locken.Viele Talente neben dem Routinier

Um Madubuezi scharen sich eine Menge junger Spieler, die bereits ihr Können aufblitzen ließen. Ob es Kai Praum, Jan Friedrich, Andre Eltges oder Sebastian Wahlen sind, um einige stellvertretend für die neue Wittlicher Fußballgeneration zu nennen, alle brennen jetzt auf die Rückrunde und wollen dem ehemaligen Oberligisten eine neue Außendarstellung verleihen. Einer, der diese Zeiten noch hautnah erlebte, kam in diesem Winter zurück: Thorsten Haubst ist ein "Wittlicher Jung‘" und war von der B-Jugend bis zu den glorreichen Oberligazeiten ein eisenharter Kämpfer im Defensivbereich. Nachdem er elf erfolgreiche Jahre beim SV Morbach verbrachte, heuerte der in Longkamp lebende 35- Jährige als neuer Trainer beim Traditionsverein an. "Ich möchte den Jungen wieder das Kämpfen, einen unbändigen Einsatzwillen und die Bereitschaft für mehr Laufarbeit lehren. Denn das sind neben Disziplin und Ordnung die entscheidenden Voraussetzungen für eine funktionierende Mannschaft", bringt er seine Philosophie auf den Punkt. "Die Jungs ziehen mit und das kleine Trainingslager mit gemeinsamem Kochen und etlichen gelungenen Trainingseinheiten stimmen mich optimistisch, am Ende noch Platz drei zu erreichen", sagt Haubst, der am Sonntag auf dem Wittlicher Hartplatz bis auf die verletzten Gazmend Ahmeti und Daniel Gödert sowie dem gesperrten Perparim Kriziu alle Mann an Bord hat. "Ich gehe nicht auf den Platz, um nur Unentschieden zu spielen. Generell will ich jedes Spiel gewinnen. Ob es gegen Hetzerath gelingt, ist eine andere Frage", sieht er seinem Gegner mit gehörigem Respekt entgegen. "Auf jeden Fall wollen wir denen das Leben so schwer wie möglich machen und mit einer gestaffelten Defensive auch Angriffsakzente setzen." Beim SV Hetzerath verlief die Vorbereitung ähnlich gut. Gegen die Bezirksligisten Sauertal Ralingen (2:2) und SV Sirzenich (3:1) sowie gegen den Trier- Saarburger A-Ligisten SV Föhren (3:0) gab man sich keine Blöße. Lediglich dem SV Lüxem musste man mit 1:2 das Terrain überlassen. "Die Ergebnisse waren jedoch zweitrangig. Wichtig war, dass wir die Eingespieltheit weiter forcierten und auch taktisch etwas anderes ausprobieren konnten", betont Coach Rudi Jung, dem am Sonntag eine ganze Reihe gestandener Akteure fehlen: Chritian Thimm, Joachim Hoffmann und Frank Sungen sind verletzt. Dagegen sind die Rekonvaleszenten Daniel Zimmer, Daniel Eilenz und Sven Krämer wieder im Team und dürfen auf einen Einsatz von Beginn an hoffen. Erfolgstrainer Jung setzt in der Frühjahrsrunde auch auf die "Jungen Wilden", die für die Zukunft gute Chancen haben, sich in der Bezirksliga langsam an neue Qualitäten zu gewöhnen. Martin Lehnertz, Dominik Kaup, Michael Gressnich und Thomas Braun stehen für das Festhalten am Hetzerather Nachwuchskonzept. Letzterer hat sich als Torwart bereits einen Stammplatz erkämpft. "Gegen Wittlich wollen wir konzentriert zu Werke gehen. Mit dem neuen Trainer werden sie mehr die Offensive suchen. Wir werden deshalb voll gefordert sein, um die weiße Weste zu behalten", sagt Jung, der neben dem fast sicheren Aufstieg den Gewinn des Kreispokals auf seine Fahnen geschrieben hat. "Das wäre ein schönes Bonbon obendrauf."

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