Die Sorgenfalten von Blankenraths Coach Manni Mähser sind augenscheinlich. Sage und schreibe sechs Stammspieler fehlen verletzungsbedingt. Mit Dominik Müller und Frank Etges - sie waren lange verletzt - sind hingegen zwei Leistungsträger wieder dabei, die aber sicher noch nicht an ihre Bestform anknüpfen können. Mähser nimmt das Pokal-Match gegen Morbachs Reserve nicht auf die leichte Schulter: "Wenn ich auf den Platz gehe, will ich immer gewinnen. Gewinnen wir, dann sind wir nächstes Jahr im Rheinlandpokal dabei. Das allein reizt schon", umreißt der Trainer die Bedeutung des Pokalhits. Nach dem 4:1 in Niederemmel und dem 2:2 bei starken Reilern ist für Mähser die Meisterschaft abgehakt. "Lüxem ist nicht zu stoppen, sie werden verdientermaßen aufsteigen. Wir greifen nächste Saison wieder ganz vorn an. Deswegen ist der Pokal wichtig für uns, weil wir gegen höherklassige Konkurrenz spielen und lernen können." Der Tabellenfünfte der Kreisliga A geht als Favorit in dieses Spiel, unterschätzt den Gegner aber keineswegs. "Je nachdem, was die Morbacher von oben bekommen, sind sie immer für Überraschungen gut", so Mähser, der im jungen Christoph Brausch den Aufsteiger der Saison ausgemacht hat. "Christoph hat den größten Sprung gemacht. Er ist immer im Training, ist sehr lernfähig und besitzt eine ausgezeichnete Spielintelligenz", urteilt sein Trainer über den auf vielen Positionen einsetzbaren Allrounder. Der 19-jährige Offensivmann durchlief alle Jugendstationen im Verein und hat in seinem ersten Seniorenjahr bereits einen Stammplatz sicher. Mit Frank Etges hat er einen "Lehrmeister" an seiner Seite. Der in Schauren lebende "offene und ehrliche Mensch" (Mähser) ist technisch versiert und bringt alle Voraussetzungen für einen guten Fußballer mit. "Sein Zweikampfverhalten ist noch verbesserungswürdig. Trotz allen Lobes sollte Christoph nicht abheben", will der Coach mental bremsen. Für den SV Morbach II lief die Saison ausgesprochen dürftig. Durch viele Langzeitverletzungen konnte Coach Matthias Vogt nie mit seiner Wunschformation spielen, musste stets improvisieren. Der vorletzte Tabellenplatz ist die Quittung für den ständigen Personalwechsel, der eine Harmonie zwangsläufig zum Scheitern verurteilte. Dennoch ist der SVM in Blankenrath gewillt, den Platz als Sieger zu verlassen. "Wir fahren nicht für lau in den Hunsrück, sondern wollen dort gut aussehen und in die vierte Runde einziehen." Beim 1:2 gegen Top-Aufstiegsfavorit Lüxem waren die Idarwälder nahe dran, dem Spitzenreiter den ersten Punktverlust zuzufügen. Mit Sascha Lieser, Holger Wilbert, Tobias Blatt, Thorsten Gorges, Marek Lieser und Freddy Goorges sind gleich sechs Spieler verletzt. "Der Bote Hiob geht bei uns derzeit ein und aus. Wir müssen erneut umstellen. Doch mehr als einen, zwei Spieler aus der Ersten bekommen wir nicht, weil diese selbst arg gebeutelt ist", beurteilt Vogt die Situation eher pessimistisch. Der Trainer selbst wird aller Voraussicht nach Libero spielen. "Wir können endlich mal ohne den Druck spielen, da es nicht um Punkte geht", will Matthias Vogt Lockerheit demonstrieren. Für dieses Unterfangen baut er auf Kapitän Heiko Barthel, Sebastian Nau und Patrick Eck. Erstmals seit langer Zeit wird Mittelfeldspieler Athman Guidome die Offensivabteilung unterstützen.