Eine bärenstarke Rückrunde hievte die bis dahin harmlosen Haager in der abgelaufenen Saison auf Platz drei. Obwohl der letztjährige Goalgetter Daniel Willems zum Nachbarn Morbach in die Bezirksliga wechselte, wird den Dhrontalern eine realistische Chance beim Kampf um den Aufstieg eingeräumt. Der Kader ist fast identisch, wenn man von den Zugängen der Spieler der aufgelösten SG Rapperath/Merscheid absieht. Trainer Mattern Thömmes, der seit November 2005 das sportliche Zepter schwingt, ist mit dem Auftakt vor allem in kämpferischer Hinsicht zufrieden, betont aber, dass die "spielerische Linie weiter verbesserungswürdig ist. Wir stehen in der Defensive gut, besitzen einen guten Keeper und kommen über sehr drahtige Mittelfeldspieler sehr kompakt in die Spitze, in der die Chancenauswertung noch in den Kinderschuhen steckt." Der frühere Haager Verbandsligaspieler, den ein Kreuzbandriss aus seinen sportlichen Träumen riss und der seitdem im Jugendbereich trainierte, bringt das Erfolgsrezept auf folgenden Nenner: "Mittlerweile sind wir ein eingeschworener Haufen, den eine intakte Moral und eine solide Mischung aus Erfahrung und jugendlichem Ehrgeiz auszeichnet. Mit den Reitz-Brüdern und Oldie Udo Thömmes haben wir Leitfiguren, die nicht nur auf dem Platz die Jungen führen." Mittlerweile scheint auch das leidige Problem der Disziplinlosigkeiten, die in den vergangenen Jahren immer wieder zu unnötigen Platzverweisen führten, behoben. Bernd Reitz wurde zum Kapitän berufen. Im konditionell starken Team ragt der fast 38-jährige Udo Thömmes heraus. Dieser gehört seit fast 20 Jahren zum Kader der Ersten. Thömmes wechselte nie den Verein und war in glanzvollen Haager Verbandsligazeiten wegen seiner Schnelligkeit und guten Technik eine der Stützen. Mittlerweile ist der gelernte Stürmer Libero und verleiht der Defensive durch sein Stellungsspiel und seine Übersicht Sicherheit. Verletzt ausfallen werden am Sonntag definitiv Christian Görg und Andreas Marx, der an einem Mittelfußbruch laboriert. Ungewiss ist der Einsatz von Dennis Schäfer, dessen rote Karte vom ersten Spieltag noch nicht verhandelt wurde. "Wir wollen aggressiv in die Zweikämpfe gehen und im Derby Druck nach vorn machen, um den Platz als Sieger zu verlassen", sagt Thömmes. Beim Gegner aus Morbach, der ebenfalls noch unbesiegt ist, wäre man schon mit einem Remis zufrieden, denn beim Sieg in Laufeld hatte man einen Großteil der Bezirksligaspieler auf dem Platz. Das 3:3 vergangene Woche gegen Gonzerath war einem Kraftakt zu verdanken, als die Spieler Moral und Kampfgeist bewiesen und den 0:3-Pausenrückstand in ein Remis umwandelten. Trainer Johannes Kaiser muss das Abschlusstraining abwarten, um Rückschlüsse auf den Einsatz eventueller Spieler aus der Ersten zu bekommen. "Wir können mit vier Punkten zu Beginn gut leben, müssen aber läuferisch mehr tun."